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Was für ein Jahr für den zuletzt arg ins Hintertreffen geratenen Postrock: Nach einer tollen Liveplatte von Mono und einem abermaligen Schaulaufen von Mogwai krönen Godspeed You! Black Emperor den Genre-Output 2021 mit G_d's Pee AT STATE'S END! - und nebenbei auch gleich ihr eigenes Schaffen seit der Réunion.
Mag die Magie der mutmaßlich wichtigsten Postrockband aller Zeiten nach ihrem Comeback über ‘Allelujah! Don’t Bend! Ascend! (2012) und Asunder, Sweet and Other Distress (2015) zuletzt mit Luciferian Towers (2017) etwas verblasst sein, macht man mit dem Konzertbesuchen einer Godspeed You! Black Emperor-Tour freilich weiterhin nichts falsch.
Das dritte Studioalbum seit der Rückkehr der Postrock-Institution entlässt als Routinearbeit mit subtiler Schwerpunktverlagerung ernüchternd: Seit wann berühren und überwältigen die Genre-Monolithen von Godspeed You! Black Emperor nur noch in überschaubaren Ausmaß?
Es ist gar nicht unbedingt so, dass sich das fünfte Album der kanadischen Postrock-Pioniere ausschließlich in seiner hauseigenen Wohlfühlzone ausruhen würde. Allerdings begnügt sich 'Asunder, Sweet and Other Distress' doch ein wenig unerfüllend damit, das bis dato solideste Godspeed You! Black Emperor-Werk zu sein.
Die Rückkehr der ziemlich sicher besten Post-Rock-Band der Welt nach nahezu auf den Tag genau 10 Jahre ohne Veröffentlichung muss man nicht restlos befriedigt goutieren um sie dennoch als vielleicht schönstes Geschenk aufzufassen, dass dem Genre seit gut eine Dekade gemacht wurde.
Die designierte Indie-Allstar-Kombo Cowboy Sadness schwelgt zwischen Ambient-Wachtraum und Jam-Session mit einem Gespür für tolle Titel. Das Ergebnis ist Selected Jambient Works Vol. 1.
Dieser Tesseract verbindet 6 Flächen über insgesamt 127 Minuten zu einer reichhaltigen Klangwelt: Auch auf ihrem zweiten Album nach If Not Now von 2020 braucht die neoklassizistische Experimental-Künstlerin Meredith Bates nach Superlativen im Volumen um ihre eklektischen Visionen zu artikulieren.
Ariel Engle (Broken Social Scene, La Force) und Efrim Manuel Menuck (Godspeed You! Black Emperor, Thee Silver Mt. Zion) harmonieren in überirdischer Trance auf Darling The Dawn, ihrem zweiten Album als ALL HANDS_MAKE LIGHT.
Da hat sich seit Enemy im Jahr 2018 ganz schön was angestaut bei Ostraca: Disaster sprengt die Grenzen des Screamo und Emoviolence, als wäre es die natürlichste Sache der Welt.
Jener Song, der dem bis 2016 als Lynched formierten Quartett aus Dublin einst seinen neuen Namen hab, betitelt nun augenzwinkernd das dritte Album des irischen Folk-Malstroms: False Lankum.