Album
In den vergangenen Jahren ist Pete Yorn eigentlich immer nur dann in das (Beinahe-)Zentrum einer breiteren Aufmerksamkeit gerückt, wenn Scarlett Johansson ihm einen medialen Boost verschafft hat. Warum das doch ein bisschen unfair ist, lässt sich auf Caretakers noch besser nachhören, als auf beinahe jedem anderen Werk seit Musicforthemorningafter.
Glassing wollen das stilistische Chaos ihres Wesens auf dem zweiten Studioalbum keineswegs zähmen, bringen ihre zahlreichen, so unbändigen stilistischen Einflüsse für das einnehmend in der Finsternis schimmernde Spotted Horse aber in einen faszinierenden Einklang.
Die prolongierte Wiedergeburt von Slipknot führt mit We Are Not Your Kind tatsächlich weitestgehend zurück zu alten Stärken und neuen Perspektiven zwischen durchschlagender Härte und brutaler Eingängigkeit. Zumindest bekommt bekommt Vol. 3: (The Subliminal Verses) einen durchaus würdigen Nachfolger.
Lange hat Chance The Rapper sein offizielles Debütalbum hinausgezögert und mit einer nahezu makellosen Reihe an Mixtapes begeistert. Nun verhebt er sich ausgerechnet für The Big Day im Liebestaumel an externen Erwartungshaltungen und den eigenen Ambitionen.
Rust on the Gates of Heaven bestätigt, was WYW und das Ambientwerk Dunedevil bereits erahnen ließen: Ausgerechnet Bandkopf und Projekt-Urheber Jacob Bannon ist in seiner Position als Sänger das wohl gravierendste Problem von Wear Your Wounds.
Scott Stapp hat es offenbar aufgegeben, als Geheimagent den (Ex-)Präsidenten auf seinen Fahrrad zu verfolgen und besinnt sich für sein drittes Soloalbum The Space Between the Shadows auf seine eigentlichen Stärken: austauschbaren Pathos-Rock, knietief im Grunge verwurzelt.
Gordon Gano reaktiviert den typischen Sound der Violent Femmes deutlich flotter als zuletzt einmal mehr als primär nostalgisches Vehikel. Das Songwriting von Hotel Last Resort plätschert dabei jedoch neben einigen erfreulichen Highlights für die Post-1991-Diskografie-Compilation munter zwischen belanglosen Eingängigkeiten und mühsamer Penetranz.
Es bleibt dabei: Russian Circles haben es nach Memorial (2013) verpasst, für neue Impulse im ihrem instrumentalen Post Metal zu sorgen. Blood Year verschärft die Krise nach dem ernüchternden Guidance von 2016 zumindest nicht.
Zurück aus der Totalausfall-Disco versuchen die Kaiser Chiefs auf Duck den euphorischen Indierock-Optimismus ihrer Jugendtage zurückzuerzwingen. Ein nicht unangenehm verkrampfter Endorphinschub.
Richard Hawley hat es auf seinem achten Studioalbum relativ eilig: Further entpuppt sich über elf Songs und knappen 36 Minuten als sehr feines, aber auch dezent unbeständiges Schaulaufen eines zeitlosen Klassikers der britischen Insel.










