Album
Aaron Dessner erwähnt gerne, wie einfach die Zusammenarbeit mit der von Taylor Swift durchgereichten Gracie Abrams ihm doch fällt. Diese konflikfreie Reibungslosigkeit hört man dem ebenso reizend netten wie auch reizlos egalen Good Riddance durchaus an.
Nach Zach Bryan ist Drayton Farley wohl der nächste Konsens-Senkrechtstarter aus dem weiteren Einzugsgebiet des Americana und Country. Permanent denken muß man während Twenty On High allerdings an jemand anderen.
Mit den beiden EPs Our Day Will Come und My People... Hold On haben Zulu ihren herrliche Collage aus Samples im Bindemittel aus Metalcore und Powerviolence kultiviert, nun dehnen sie das Konzept auf A New Tomorrow in Albumlänge aus.
Full of Hell können mit Suffocating Hallucination auch endlich eine Zusammenarbeit mit Primitive Man auf ihrem amikalen Kooperations-Bingo abhaken. Hoffentlich übrigens nur die erste Partnerübung von noch weiteren nachfolgenden.
One Day ist wohl auch ein Opfer seiner Zeit: als spontan gedachter Fucked Up-Impuls markieren die dreieinhalb Jahre Entstehungszeit tatsächlich einen Teil der längsten Pause zwischen zwei Langspielern der Kanadier. (Sofern man den Abschluss der Year Horse-Reihe auf einem Nebenstrang des Kanons rechnet freilich).
The Great White Sea Eagle, das Zusammentreffen von Cardigans-Sängerin Nina Persson und James Yorkston vor dem Hintergrund des schwedischen Second Hand Orchestra, enttäuscht freilich auch aufgrund der hohen Erwartungshaltung.
Narrow Head füllen die schattigen Nischen zwischen Hum oder Grivo durch Moments of Clarity auch zum dritten Mal gekonnt solide mit ihrem Amalgam aus Shoegaze, grungigem 90er Alternative Rock und Post Hardcore.
Metalcore an der Schnittstelle aus Math und Noiserock mit einer Prise Screamo: Zwei Jahre nach ihrem Debütalbum Underperformer optimiert das Kopenhagener Quintett Eyes auf Congratulations seinen zutiefst referentiellen Eklektizismus ein gutes Stück weit.
Dass das angekündigte Ende von Serpent Column eine schmerzhafte Lücke hinterlassen würde, war Liu Zhenyang wohl schon 2021 klar. Als Λοιδορία hat er sich deswegen die Plattform Ὁπλίτης geschaffen und legt mit Ψευδομένη nun deren Debütalbum vor.
dEUS starten elf Jahre nach dem Schnellschuß Following Sea ihr gefühlt zweites Comeback und demonstrieren mit den kurzweiligen 56 Minuten von How To Replace it, dass manche Dinge dann doch unersetzlich bleiben.