Elder Devil – Fragments Of Hell

von am 12. August 2021 in EP

Elder Devil – Fragments Of Hell

Die den Crust und Grindcore als willfährigen Sandsack nutzenden Elder Devil sind längst zur vierköpfigen Band gewachsen, demonstrieren diesen Zustand pandemiebedingt aber erst jetzt mit Fragments of Hell.

Seit Graves Among The Roots (2017) und The Light Dimmed Eternal (2019) haben sich Schlagzeuger Pete Ruacho und Bassist Ryan Urquidez dem ehemaligen Duo Stephen Muir (Vocals) und Jacob Lee (Guitars) angeschlossen, das Zusammenspiel als Vierer sitzt jedoch längst so präzise, wie noch zu zweit mit maschinell implementierten Hilfsmitteln – mindestens.
Tatsächlich ist die Geschwindigkeit und die Effizienz, mit der sich Elder Devil in ihren sehnigen, kompakten Wirbelwind-Rausch spielen alleine schon ästhetisch und stimmungstechnisch ein angepisst-aggressives Schlachtfest. Die Songs sind nicht stromlinienförmig, sondern unberechenbar und schlüssig die Auslagen wechselnd, entfesseln eine eine fast manische Zielstrebigkeit und Direktheit. Motherless Son stachelt seine Blastbeats etwa bestialisch schnell rasend an, die Gitarren riffen am dreckigen Crust geschult latent zur dünn schneidenden Industrial-Kälte, dazu ist es Muir, der der Hatz mit seiner eigenwilligen Intonation Unverwechselbarkeit und eine fast catchy Griffigkeit befiehlt („I don’t wanna move on! I don’t wanna be happy!“), bevor das Ende dooming schleppend ausblutet.

Auch in Trapped Animal skandiert er verzweifelt, unverrückbar, bestimmt, schreit und brüllt seine Nihilismen wie dezimierte Urteilssprüche, während das Trio hinter ihm sich mit Beatdown-Annäherungen ausbremst, um am Black Metal zu eskalieren. Black Hole schraubt als bolzende Death-Abfahrt immer wieder die Gitarren nach oben und Bones Under Feet erwacht aus dem Noise – der wie alles hier aber eher kurz angebunden ist, selbst das Feedback hat es eilig, ohne überhastet zu wirken -, bevor Loathsome Insect seinen metallischen Hardcore mit epischer Geste zu beinahe apokalyptischer Breite.
Dass bei dieser Initialzündung hin zum vollen Potential Luft nach oben bleibt, sich die Attribute der Band gefühlt noch exzessiver eskalierende steigern ließen, ist dann Jammern auf hohem (genauer: noch höherem als bisher) Niveau, denn Elder Devil zeigen Können, Charisma und Charakter, muten gar ein wenig wie die Grind-Entsprechung von Eyehategod an (und verdienen sich damit eine Aufwertung zwischen den Punkten liegend).
Oder wie die Gruppe aus Fresno es selber so richtig formuliert: „Fragments of Hell perfectly embodies the anger, hopelessness, and frustration that has defined Elder Devil’s music for the past five years while also standing on its own as a deeply personal album of pain and loss.

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