Future Islands – People Who Aren’t There Anymore
Future Islands haben mit People Who Aren’t There Anymore im weitesten Sinne zum siebten Mal mehr oder minder das selbe Album aufgenommen – diesmal damit aber dennoch mehr richtig gemacht, als meistens.
Denn wo bisher stets der eine oder andere Überhit dominierende Schatten auf das große Ganze werfend aus den jeweiligen Platten herausragte, während Drumherum viel Füllmaterial auf Autopilot die Komfortzone von Future Islands bediente, setzt die Band diesmal nicht auf einzelne aus dem Gefüge stehende Highlights – auch wenn gleich das eröffnende Doppel aus King of Sweden und The Tower alle Trümpfasse richtig ausspielt, um doch in diese Position gelangen zu können.
Ohne gravierende Amplituden nach oben oder unten balanciert das (weder hinsichtlich des Songwritings noch der Produktion oder der Performance) keinen Millimeter aus dem (zumindest seit der Unterschrift bei 4AD) angestammten Future Islands-Baukasten abweichende People Who Aren’t There Anymore jedoch das grundlegende Niveau besser ausbalanciert, zeigt es gar gestiegen: Ohne allzu egale Mittelklasse (wiewohl gerade Say Goodbye mit seinem funky Bass als schimmernder Stampfer bei aller Fanbrille eben doch nur wenig mehr ist, als ein gelungener Standard) oder gar Ausfälle zu vermelden gibt, geht diesmal wirklich jeder Song gut ins Ohr geht löst die bewährte Formel mit einem Dutzend an Ohrwürmer gefällig auf.
Sei es mit dem dynamischen, flotten Zug zum Tempo über den dringlich vor Verlangen vibrierenden Synth-Soundflächen (wie eben in King of Sweden und The Tower, sowie dem wie ein Actionfilm für die ganze Familie latentes Gunship-Flair verbreitenden Give Me the Ghost Back, dem im Midtempo entspannten The Thief sowie der jovial groovenden Urlaubstimmung Iris).
Oder den kontemplativer In der Melancholie der 80er sinnierenden Schmachter wie Deep in the Night, Corner of My Eye, The Fight oder dem tollen (weil die üblichen Extreme aus Extrovertiertheit und Intimität schön rund zusammenbringenden) Finale aus Peach (das seine Indietronic-Facetten in nostalgische Schattierungen kleidet), dem träumenden Fernsehgarten The Sickness und dem mit The Cure-Anlehnung flirtenden The Garden Wheel. Diese weiche, langsam und ätherisch wogende, nachdenkliche Ausrichtung hin zur balladesk weichen Romantik und Sehnsucht können Sam Herring einfach mit weicher Perfektion.
Dass man all das Schaulaufen von People Who Aren’t There Anymore zumindest seit Singles praktisch deckungsgleich – weniges besser, vieles schwächer – bereits auf früheren Alben von der Band gehört zu haben meint, geht wegen der homogenen gemachten Konstanz durchaus in Ordnung. Denn so gehen überraschungsfreie Fan-Pleaser-Platten ohne jegliches Risiko.
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