Lionheart – Welcome To The West Coast III

von am 13. Dezember 2022 in Album

Lionheart – Welcome To The West Coast III

Wem etwa Hatebreed weiterhin zu wenig stumpf und plakativ sind, für den bleiben Lionheart einmal mehr die Vorschlaghammer-Alternative: Welcome To The West Coast III versammelt elf neue, auf die pitbull mentality genormte Moshpit-Posen.

Das findet wohl auch Jamey Jasta selbst ansprechend und rückt für Death Comes in 3’S und Deathbed Confession als Verstärkung an; mit Ice-T, Alex (Malevolence), Antmoney (E-Town Concrete) und Los (Desmadre) ist die Gästeliste der Platte auch sonst gut gefüllt – dass die (die Schau stehlenden) Features für ein paar minimale Facetten im sonst äußerst eintönigen Sound sorgen, ohne die Attitüde von Lionheart auch nur einen Millimeter aus vertrauten Gefilden abweichen zu lassen ist dagegen wohl Ehrensache.
Was angesichts der großen Namen und gerade mit dem anvisierten Final-Charakter der Platte jedoch auch einen verdammt unterwältigend auf den highlightlosen Autopilot (Marke: kennt man einen Song, kennt man alle) geschalteten Eindruck hinterlässt.

Als Abschluss einer 2014 begonnenen Trilogie – und dritte Platte nach dem „Comeback“ 2017 – bleiben die Kalifornier jedenfalls dezidiert bei ihren Leisten. Sie bollern die vertraute Beatdown-Hardcore-Mischung aus fetten Genre-Malen-nach-Zahlen-Riffs (nebst immer wieder aufkeimenden breitbeinigen Hardrock-Tendenzen) und tief grummelnden, treibenden Rhythmen hinaus. Dazu brüllt Frontmann Rob Watson an der Nu Metal-Grenze durch den Telefonhörer seine tumben Plattitüden-Texte wenig variabel vor einer überbordenden Tough-Guy-Haltung samt Gangshouts wütend skandierend hinaus – Erkenntnisse wie „Life is hell/ So death must be heaven“ sind da praktisch schon tiefgründige Poesie.

Egal: der zwischen Sprint und Abrissbirne wechselnde Rage-Modus ist so eben einfach effektiv, mag er noch so vor Klischees triefen und keinerlei Spannungsbogen anbieten. Zwar ermüden all die eindimensionalen Wiederholungen im wenig einfallsreichen Songwriting spätestens beim zweiten Durchgang, zumal einige (der phasenweise nur bedingt auseinanderdividierbaren, aber stets konsequent kompakten) Nummern sich aufgesetzt catchy daherkommen wollende Baukasten-Parts nicht verkneifen können.
Doch auch das steht in der Gebrauchsanleitung, zumal das Pit-Workout Welcome To The West Coast III ohnedies nach 28 Minuten exakt entlang der Erwartungshaltung erledigt ist: Hirn aus, Muskeln an(spannen) – passt!

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