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They Are the Shield ist nominell das dritte Soloalbum von Kayo Dot- und maudlin of the Well-Vorstand Toby Driver - fühlt sich dabei allerdings wie eine Bandplatte an. Zu essentiell und prägend ist der Beitrag der versammelten Virtuosen, die dieses Ulver-infizierte Geflecht aus Jazz, Ambient, Artrock, Kraut, Prog und Score-Elementen stemmt.
Es taut, wahrhaftig: Soldat Hans schmelzen auf ihrem Zweitwerk die Grenzen zwischen Post Metal, Doom und Postrock noch ansatzloser als bereits auf dem an dieser Stelle sträflich übersehenen Dress Rehearsal und treiben mit aller Zeit der Welt bis in die postapokalypstische Schönheit der progressiven Endzeitballaden.
Honorable Mentions | Kurzformate | 50 – 41 | 40 – 31 | 30 – 21 | 20 – 11 | 10 – 01 |
30. [mehr…]
Synapsentanz in der Aventgarde-Achterbahn: Sieben Jahre nach Regression liegt das Debütalbum der Art-Dekonstrukteure Cleric immer noch unbekömmlich im Magen, da springt mit Retrocausal schon die nächste Mindfuck-Herausforderung aus der Deckung.
Mit The Assassination of Julius Caesar haben ausgerechnet (oder wahrscheinlich eher: natürlich, wer sonst?) die norwegischen Gestaltenwandler von Ulver das bisherige Synthpop-Album des Jahres vorgelegt. Der Nachschlag in Form von Sic Transit Gloria Mundi ist vielleicht weniger essentiell, aber insofern eine absolut willkommene Überraschung.
Selten zuvor hätte sich ein Album aufgrund seiner Veranlagung und Institution derart wortwörtlich der Klassifizierung Funeral Doom angeboten wie Mirror Reaper. Doch Bell Witch ziehen ihr zutiefst melancholisches Requiem aus dem heavy walzenden Metal immer weiter in sphärisch trauernde Ambientwelten voll stiller Agonie.
Toby Driver hört nach den retrofuturistisch in die Umlaufbahn geschossenen jüngsten Übungen in Sachen Elektronik und Darkwave seiner Stammband Kayo Dot nun kontemplativ auf sein Innerstes und reflektiert ein melancholisches Gefühlsleben: Madonnawahore entschlackt die Avantgarde des Wahl-New Yorkers und öffnet weite Räume in balladeske Ausläufer des Art Rock.
Honorable Mentions | MV(E)P | 50 – 41 | 40 – 31 | 30 – 21 | 20 – 11 | 10 - 01 |
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Es ist wahrscheinlich die eierlegende Wollmichsau des vergangenen Jahres. Zumindest hat keine andere Band 2015 derart mühelos bewiesen, dass zwischen all den Unterschubladen des Progressive Rock, Doom, Pop oder Heavy Metal nicht zwangsläufig Grenzen gezogen werden müssen. Mit 'Bridging Realms' haben Dreadnought eine faszinierend über den Dingen schwebende Genre-Chimäre geschaffen, deren stilistische Bandbreite sich nun auch anhand der diesjährigen Lieblingsplatten des Quartetts aus Colorado nachvollziehen lässt. Kelly Schilling, Jordan Clancy, Kevin Handlon und Lauren Vieira verraten im Heavy Pop Adventskalender ihre jeweiligen Top 5 des Jahres:
"Es ist einfach toll, dass die Zukunft der heavy Rockmusik dort stattfindet, wo es eine klare Metal-Ästhetik ohne Gitarren gibt." reflektiert Kayo Dot Mastermind Toby Driver über 'Want', das zweite Studioalbum von Wreck and Reference. Tatsächlich hat das kalifornische Duo Ignat Frege und Felix Skinner darauf ihren absolut eigenständigen Sound perfektioniert, einen so beklemmenden und schizoiden wie beunruhigend anziehenden Malstrom geschaffen, der mit seiner intensiven und abgründigen Atmosphäre eine verstörende Faszination entfaltet. 'Want' ist seiner Zeit dabei vielleicht wirklich voraus - im Hier und Jetzt aber das betörend lauernde Monster in der Finsternis unter dem Bett der Genregrenzen.