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Sehr geil: Die Metal-Show Two Minutes to Late Night veröffentlicht eine Reihe jener Coversongs, die Host Gwarsenio Hall mit einer wechselnden Schar illustrer Gäste rund um die Hausband Mutoid Man aufgenommen hat.
Klangen sie bisher vor allem immer so, als würden sie sich und ihren technischen Death Metal selbst zerfleischen, vertilgen und verdauen Pyrrhon auf Abscess Time nun auch dezidiert ihr Umfeld.
Fit for an Autopsy-Gitarrist und Szene-Produzent Will Putney reaktiviert seine (seit der ersten EP From the Unforgiving Arms of God von 2017 mittlerweile personell leicht veränderte) Allstar-Kombo End für deren ersten Langspieler Splinters From an Ever-Changing Face.
Cameron McBride bleibt ein kaum zu bremsender Eklektizist und steigert sich auf Indwell, dem dritten Album als Methwitch, in seinen bisher wohl radikalstes Gemetzel aus Deathcore-, Grind-, Beatdown-, Industrial-, Mathcore- und Nu Metal-Sprengfallen.
Auch die diesjährige Vorzugsliste der Kurzformate platzt aus allen Nähten. Dabei sind bereits zahlreiche hochklassige Veröffentlichungen, die nominell als Singles laufen - etwa von Algiers, Idles, Nails, Pallbearer, Black Midi, Deerhunter, Bush, Sturgill Simpson oder Julien Baker - beziehungsweise Split-Releases - wie etwa die Kooperationen von Primitive Man & HELL oder UN & Coltsblood – aus dem Portfolio eliminiert worden.
Zehn Jahre nach Worse than Alone setzt die wiedervereinigte Nischensensation The Number Twelve Looks Like You zum neuerlichen Weirdo-Mindfuck an: Wild Gods ist ein grotesker Amoklauf durch das meisterliche Mathcore-Kuriositätenkabinett - samt erfrischend herausgestellter Jazz-Schlagseite.
Hat etwa ausgerechnet Pure Noise Records die Senkrechtstarter von SeeYouSpaceCowboy weichgespült - oder die Band für ihr Debütalbum The Correlation Between Entrance and Exit Wounds nur ihre Perspektiven erweitert?
Glassing wollen das stilistische Chaos ihres Wesens auf dem zweiten Studioalbum keineswegs zähmen, bringen ihre zahlreichen, so unbändigen stilistischen Einflüsse für das einnehmend in der Finsternis schimmernde Spotted Horse aber in einen faszinierenden Einklang.
In den überdimensionalen Fußspuren von The Dillinger Escape Plan können nur wenige potentielle Erbverwalter derart trittsicher bestehen, wie es der transatlantische Zusammenschluss Frontierer tut. Was für eine massive Urgewalt von einer Band sich Pedram Valiani und Chad Kapper da spätestens mit der 2018er-Breitseite Unloved allerdings tatsächlich geschaffen haben, wird jedoch erst live wirklich eindrucksvoll spürbar.
Wer den Witz hinter der Namensgebung der Callous Daoboys (Spoiler) zum Brüllen findet, hat wohl auch gute Chancen, den Humor der siebenköpfigen Band aus Atlanta auf Die on Mars generell zu teilen. Alle anderen können sich zumindest ambivalent am kompetenten, aber vorbildtreuen Metal/Mathcore der Platte aufreiben.