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Dass die Screamo-Urväter trotz ihres ersten Albums seit 18 Jahren in ihrer eigenen Hohheitszone aktuell von zahlreichen Epigonen wie etwa Lord Snow scheinbar mühelos überholt werden reicht offenbar nicht: Larry Records legt mit dem irgendwo zwischen Denkzettel, Spott, Parodie und Lehrstunde veranlagten Jeromes Dream-Bluff X die wohl ultimative Demütigung für LP vor.
Mit Pollinator haben Cloud Rat ihre Vormachtstellung im Grindcore untermauert und darüber hinaus eines des Metal-Alben des Jahres aufgenommen. Wirklich spektakulär ist aber eigentlich, was das Trio auf der separaten EP Do Not Let Me Off the Cliff veranstaltet.
Gouge Away-Drummer Thomas Cantwell hat den mittlerweile ja zu Slipknot abgewanderten Jay Weinberg ersetzt, fügt sich auf (dem ironischerweise mit Masken-Cover daherkommenden) Chicanery aber ansatzlos in das Allastar-Gefüge aus Jeremy Bolm (Touché Amoré), Neeraj Kane (The Hope Conspiracy) und Stephen LaCour (True Cross, Ex-Trap Them) und deren schwindelerregenden Hardcore Punk ein.
Thom Yorke hat seinen patentieren Stil der träumend-pulsierenden Elektronik mittlerweile so weit verinnerlicht, dass er ihn mittlerweile (gemeinsam mit Nigel Godrich) wohl im Schlaf meisterlich produzieren kann. Auf der Strecke bleiben dabei auf Anima aber bisweilen doch auch einmal mehr Emotionen.
Eine Wahrheit, an der auch Love&Jett nicht rüttelt: Kennt man ein Guitar Wolf-Album, kennt man im Grunde alle. Und hat trotzdem immer wieder von neuem seinen hemmungslosen Spaß am Garage-Radau der Japaner.
Die australische Supergroup Tropical Fuck Storm macht nach ihrem Debüt A Laughing Death in Meatspace von 2018 direkt weiter und präsentiert mit The Planet of Straw Men einen ersten Vorboten "off their new album out later this year". Aufsehenerregender ist aber wohl die beigepackte B-Seite.
Ein Comeback, mit dem man nach knapp neun Jahren (mehr oder minder) Funkstille nicht unbedingt noch gerechnet hätte: Die Allstar-Kombo The Damned Things dreht mit High Crimes eine weitere Runde.
Mag Nick Waterhouse sein mittlerweile viertes Studioalbum auch nach sich selbst benennen, macht dies die Handschrift des eklektischen Anachronismus dahinter freilich nicht unbedingt charakteristisch eigenständiger.
Die Renaissance des Brian Burton geht nach dem hervorragend unterstützten Wide Awake! aus dem Vorjahr einnehmend weiter: Mit Karen O hat Danger Mouse ein gefühltes Spin Off zu Rome und Milano aufgenommen.
Zuletzt hatte Liz Harris mit Helens The Original Faces (2015) sowie dem Grouper-Zwilling Ruins (2014) und Grid of Points (2018) ja verhältnismäßig viel Interesse an greifbaren Strukturen und zugänglichen Formen gezeigt. Nun löst sie diese unter einem neuen Projektnamen wieder auf: Nivhek bewegt sich über zwei zweigeteilte Soundlandschaften in den strukturlosen Ambient und Drone.