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Das ausgiebige Touren mit The Cure hat Spuren hinterlassen: It Won/t Be Like This All The Time positioniert sich aber auch so (selbst)referentiell wie direkt zwischen No One Can Ever Know und Nobody Wants to Be Here and Nobody Wants to Leave, forciert die Aufgeschlossenheit zur Massentauglichkeit insgeheim offener denn je.
Gipfeltreffen des aktuellen Post-Punk auf der Achse Kanada-Amerika, limitiert auf 1000 Vinylexemplare: Preoccupations und Protomartyr nehmen sich auf Telemetry at Howe Bridge jeweils gegenseitig einen Song der baldigen Tourpartner vor.
Anfang Oktober 2017 haben Jungbluth nach den grandiosen Sprengladungen Part Ache (2013) und Lovecult (2015) einen Schlußstrich gezogen, dabei aber gleich eine Zukunft unter neuem Namen in Aussicht gestellt. Das selbstbetitelte Mini-Album von Criminal Body klärt nun unmittelbar, warum diese Zäsur notwendig war.
Fünf adrett gekleidete Jungs aus Brixton, London sind eigentlich viel zu jung, um das brennende Indie-England der frühen 2000er mitbekommen zu haben - für die Blütezeit des kantig-schroffen Post-Punk sowieso. Dennoch machen sie ihre Songs of Shame als selbstverständlichste Sache der Welt am Schnittpunkt dieser beiden bitischen Siedepunkte scharf.
Als Klassenbeste der jüngeren Postpunk-Garde haben sich Protomartyr ja eigentlich bereits durch das fantastische The Agent Intellect positioniert. Mit Relatives in Descent wachsen sie insofern sogar noch einmal ein klein wenig weiter über sich hinaus.
2016 war das Jahr großer (nicht nur) musikalischer Verluste und einiger wirklich starker Alben - da fällt zwangsläufig etwas unter den Tisch. Auch heuer gibt es deswegen eine ungereihte Rangliste voller Geheimfavoriten, faszinierende Ausnahmeerscheinungen und eben schlichtweg in ihrer Weise herausragende Alben des Jahres 2015, die man keinesfalls verpasst haben sollte, die aber dann nicht in der regulären Konsensliste reüssieren konnten.
Wir laufen auf einem mittelgroßen Fährschiff Richtung offenes Meer aus, es ist Nacht. Zu diesem Szenario könnte das Mini-Album Under My Wings der Tents, erschienen auf Numavi Records, einen Soundtrack bieten. Oder wir assoziieren irgendetwas mit Flügelschlägen, hier bahnt sich etwas an, etwas Schönes.
Kühl, dunkel und streng treiben Theresa Adamski, Sebastian Ploier, Philipp Forthuber ihr Zweitwerk hinein in ein scharfkantig funkelndes Minenfeld zwischen The Cure und Joy Division – ein atmosphärisch geheimnisvoll dräuendes Minenfeld. Mindestens ebenso imposant wie die Tatsache, dass sich Crystal Soda Cream inmitten dieser überlebensgroßen Referenzwerte letztendlich dank der schieren Qualität von Work & Velocity mit geradezu traumwandelnder Präzision behaupten können, ist auch die Erkenntnis, dass das Wiener Trio hier über zehn abgründig faszinierende Songs dem eigenen Soundcharakter nicht nur immer weiter definiert, sondern ihm auch beständig neue Facetten einverleibt hat. Der hiesigen Speerspitze in Sachen Postpunk und Dark Wave gelingt damit der Spagat: Eine Platte von hoffnungsloser Melancholie und dystopischer Schönheit.
Die sehnsüchtigen Melancholiker von Merchandise justieren ihre Ausrichtung auf der Wurzelsuche A Corpse Wired for Sound neuerlich nach: Der Pop steht nun wieder hinter dem Postpunk, das (je nach Zählweise) fünfte Studioalbum leuchtet die Band kühler, verschrobener und eigenwillig aus als zuletzt.
Drei neue Songs als Rekapitulation, Standpunktverortung und Weichenstellung: Mit ihrer ersten EP seit 2001 und dem Neubeginn auf Cult öffnen The Strokes jeweils ein Fenster zur bandeigenen Future Present Past.