Spotlights – Seance
Zum einen ist die Seance EP ein in Vorfreude versetzender Teaser für das kommende vierte Studioalbum von Spotlights, zum anderen – und viel mehr nochaber – ein absolut veritables Companion Piece für besagtes Alchemy for the Dead.
Die beiden ersten Songs der EP (das mit grummelndem Bass und zart-ätherischem Gesang eine beinahe polternd-eruptive Grunge-Perspektive auf Prog Rock a la Porcupine Tree bietende Sunset Burial sowie das bittersüßer am Alternative-Rand des Post Metal schwelgende Algorithmic) sind Singles von Alchemy for the Dead und versprechen ziemlich großes für den in den Startlöchern stehenden Nachfolger von Love & Decay – unabhängig davon, dass sie insofern mit dem Erscheinen des Albums halt letztendlich auch knapp die Hälfte der EP redundant machen werden.
Noch besser ist allerdings insgeheim ohnedies der exklusiv bleibende Part von Seance – sprich, die drei darauf folgenden Nummern aus den Sessions zur Platte, die es nicht auf Alchemy for the Dead geschafft haben (und hier, auf diesem Kurzformat versammelt, so stimmig sequenziert auch durch ihren fein runden Spannungsbogen als homogene Songsammlung gewinnen).
Unalive baut auf einen verwaschen tänzelnden Beat eine Erinnerung an den 90er Shoegaze, der mit geduldiger Eleganz geradezu hypnotisch rockt, derweil Should Time Stand Still als friedliches, klar perlendes Instrumental als nachdenklich schöner Überhang mit orchestralen Synth-Arrangements das so subtil anmutige Durchatmen darstellt, um in der heavy schleppenden Majestät des bedächtig im Drone träumend-verschwindenden Your Morning Kill zu verabschieden.
Ohne die beiden Alchemy for the Dead-Herolde unter Wert verkaufen zu wollen, gehören diese drei Songs vor allem als fließende Einheit zum stärksten, was man von der in den vergangenen vier Jahren ja vor allem mit Coversongs – aus dem Repertoire von Radiohead bis Lustmord – beschäftigten Band gehört hat: die Quinteros und Schlagzeuger Chris Enriquez türmen mit der Seance EP im Ganzen jedenfalls eine gehörige Erwartungshaltung für den in den Startlöchern stehenden Langspieler auf.
Kommentieren