The Black Keys – Dropout Boogie

Die Black Keys versuchen es nach dem besser als nur sehr okayen (an dieser Stlle dann aber doch um einen Punkt zu wohlwollend bewerteten) Delta Kream auf Dropout Boogie wieder mit eigenem Material. Auch sehr okay.
Dafür gehen sie stilistisch etwas weiter weg vom Blues und hin zu poppig groovend aufbereiteten Boogie Rock – (zu) sauber produziert, glatt und risikofrei mit einer immanenten Kompetenz für den Massenmarkt ausgelegt.
Was sowieso keinerlei emotionalen Impact erzeugt und wie gefällige Radiomucke nebenbei läuft, fällt in der relativ zahnlos auf Nummer Sicher gehenden Straßenmitte im Trademark-Sound aber auch nur zweimal wirklich enervierend ab (was dann diesmal die Aufrundung zwischen den Punkten auch verhindert): mit dem stompenden For the Love of Money, einem flotten Highway-Roadhouse, dem beinahe impulsive Leidenschaft nahe kommen könnte, beginnt eine kurze Phase der Platte, in der Dropout Boogie so simpel und oberflächlich gehalten ist, dass die Langweile nerven kann, man keinerlei Interesse hat, den meist ohnedies entwicklungsresistenzen Songs über die volle Dauer zu folgen – und das will bei einer Gesamtspielzeit von nur 34 Minuten durchaus was heissen.
Das wirklich unsägliche Your Team Is Looking Good klingt danach gar, als wäre für den Kiddy Contest eine ZZ Top-Nummer adaptiert worden, die niemandem auf die Zehen steigen will. Womöglich ein „Gefallen“ für das Sportteam der eigenen Kinder? Egal, ärgerlich!
In dieselbe Kerbe schlagend macht das stimmungsvolle Burn the Damn Thing Down seine Sache danach deutlich besser und Billy Gibbons ist im toll abgehangenen, Nahe am Vorgänger platzierten Orgler Good Love sogar auch tatsächlich auf der Gästeliste.
Überhaupt ist Dropout Boogie weitestgehend eh sehr professionell und solide nach Hause gespielt – die Black Keys sind halt grundlegend immer noch Könner. Da reihen sich also harmlose, keinerlei Langzeitwirkung entfaltende Ohrwürmer wie Wild Child an smooth verführende, souliger zu Motown schielende Stücke a la It Ain’t Over (dessen Hook dann wirklich catchy hängen bleibt!) oder wird die Melancholie der Resignation so relaxt serviert wie in How Long. Das zahme Happiness suggeriert, dass es mit dreckigerer Inszenierung an die Wurzeln des Duos anschließen könnte und Baby I’m Coming Home bietet schmissige-70s Unterhaltung, die die Bremse erst löst und dann heavier anzieht, bevor der zuverlässige Standard Didn’t I Love You zufriedenstellend entlässt. Aber eben auch mit der Erkenntnis, dass man neue Alben der Black Keys nach den Tiefpunkten ihrer Diskografie mittlerweile offenbar subjektiv primär daran misst, ob die Band schon mal schlechter war.
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