Thomas Erak and the Shoreline – The Covers

von am 26. April 2019 in EP

Thomas Erak and the Shoreline – The Covers

Ein kleines digitales Geschenk von Thomas Erak und seinen Shoreline-Jungs: Drei Cover-Songs, die man nicht überbewerten sollte, aber nichtsdestotrotz ein wenig enttäuschend finden darf.

Diese Interpretationen von Fremdkompositionen unterschiedlichster Couleur sind aus den Aufnahmesessions der aus dem Nichts kommenden 2018er-Überraschung The Whole Story übrig geblieben und sollen nun – zum gratis Download via Bandcamp verfügbar – die Wartezeit auf das erste vollwertige Studioalbum des neuen Projektes des The Fall of Troy-Bosses verkürzen.
Eine sehr nette Geste von Thomas Erak and the Shoreline – letztendlich aber auch kaum mehr als genau dies. Immerhin gelingen die drei Verneigungen vor deklarierten Lieblingssongs mit differenziert überzeugender Ergebnissen, können aber in keinem der Fälle restlos begeistern.

Am schwächsten gerät dabei gleich das eröffnende No Other One von Weezer. Die Gitarren dürfen für Sekundenbruchteile ein bisschen gniedeln und hinten raus pfeift es ansatzweise, im Grunde spielen Erak und Co. die Nummer aber vollkommen inspirationsbefreit nach, imitieren das Original und liefern damit eine absolut obsolete Interpretation. Bedenkt man, wie unverkennbar der Sound von Erak an sich bereits ist, darf diese Redundanz durchaus als ernüchternde Überraschung gewertet werden, wo sonst nur vorhersehbare Langeweile ohne Mehrwert herrscht.
Zwangsläufig interessanter ist dann schon Down in Mexico, weil The Shoreline personell und instrumental anders aufgestellt sind, als The Coasters. Auf der The Covers EP ist aus dem Klassiker nun ein flapsiger Song aus der Alternative Rock/Metal-Ecke geworden, den Erak mit funky Bass und, nun ja, souliger Inbrunst in die Party-Stimmung dirigiert. Die Gitarre ersetzt das Saxofon, die polternden Drums sind wuchtiger als die ursprüngliche Percussion, die „Shubabs“ wirken ausgespieener. Kann man so machen, sehr solide in den eigenen Kontext übersetzt.

Kaum funkensprühend und ebenfalls höchstens sehr souverän gerät dann zum Abschluss allerdings Only Happy When It Rains. Den Garbage-Hit positioniert Erak ein bisschen ausgebremster beim breitbeinigen Rocker. Die Gitarre heult domestiziert, das monotone Schlagzeug ermüdet in seiner repetitiven Eintönigkeit. Im weiteren Verlauf schimmert das Riffs zwar und zuletzt treffen Screamo-Lead und punkrockiger Emo-Backgroundgesang sehr stimmungsvoll aufeinander. Was auch gut passt, aber nichts daran ändert, dass die Nummer weit über Gebühr gedehnt wirkt. Doch im wahrsten Sinne des Wortes geschenkt: Denn diesem Gaul braucht man nicht allzu penibel ins Maul schauen, er bleibt nebensächlicher Zeitvertreib.

Digital Download via Bandcamp |

Print article

Kommentieren

Bitte Pflichtfelder ausfüllen