Album
Elder-Leithammel und Gitarrenmaestro Nicholas DiSalvo hat sich mit dem Delving-Debüt Hirschbrunnen eine veritable Plattform geschaffen, um die Strukturen des Prog- mit postrockiger Weite aufzulösen.
Doubt, das Debütalbum von Tanner Merritt, war eine anmutige, aber zerfahren plätscherte Unausgegorenheit. Durch den nachhallenden Charakter von You & I bekommt Cyrus I: Weight of Reflection als Zweitwerk des O’Brother-Sängers nun allerdings die nötigen Leitlinien.
Selbst wenn man mit klassischem Power Metal wenig am Hut hat, kann man sich der Allstar-Rückkehr von Helloween kaum entziehen. Neben einschlägigen Journalen brechen ja sogar an sich themenfremde Plattformen in prolongierten Meisterwerk-Jubel über das erste Album der Hamburger seit sechs Jahren aus.
De Doorn ist keine Zäsur, aber eine Standpunkt-Änderung, die zu neuen Perspektiven führt, denn Amenra fächern ihre schmerzhafte Projektionsfäche weiter auf und pflegen den Dorn im Fleisch mit extremeren Amplituden.
MJ Guider vollendet mit Temporary Requiem eine über Sour Cherry Bell begonnene und mit Mantanzas fortgesetzte Trilogie als experimentellen Avantgarde/ Drone-Soundtrack.
Auch wenn eine in kürzester Zeit ausufernd angewachsene Diskografie bleiben wird, ist das schon ein bisschen ein Great Loss: „This is my last album under the name ‘owl.’ Thanks for listening everyone.“
„Weird, odd, off-kilter polymetric arpeggios in strange time signatures, but with proper grooves you can stomp along to. At heart it’s avant garde, but a six-year-old could enjoy it.“ analysiert Stu McKenzie, oder: King Gizzard & The Lizard Wizard haben mit ihrem in Isolation entstandenen Pandemie-Dokument Butterfly 3000 den potentiellen Soundtrack des Sommers 2020 aufgenommen.
Ohne sich mit King Gizzard (trotz deren ungebremster Veröffentlichungswut) im Tour-Dauerstress zu befinden, können Ambrose Kenny-Smith und Cook Craig dem fünften Murlocs-Album Raum und Zeit geben: Bittersweet Demons lehnt sich dort zurück, wo The Men, The Raconteurs und die Cold War Kids von Lennon und Nilsson gelernt haben.
Eine Selbstfindung im Jazz: Vier Jahre nach seinem Sieg beim Eurovision Songcontest spielt Salvador Sobral mit seiner teils neu besetzten Band auf Bpm erstmals ausschließlich eigene Songs.
Take Care of Me, das dritte Album von Murena Murena, dem Soloprojekt des Münchner Musikers und Soundtrack-Komponisten Daniel Murena alias Daniel Tanqueray, könnte das Sommer-Album des pandemiegetränkten Vakuums werden.










