Donaufestival Krems
Zehn Jahre Donaufestival – 10 Years Redefining Arts. Vom 25. – 26.04. und vom 30.04. – 03.05. 2014 befindet sich das Epizentrum Musikinterssierter in Krems. Das Donaufestival ist ein Monolith im österreichischen Festival-Terrain. Kein anderes Festival schafft einen solch interessanten Bogen zwischen Pop, Nischen, Noise und Performance.
Die Namen lassen schon einen Appetit auf den Frühling in der Wachau, also in Krems, wach werden: Mykki Blanco, Body/Head, die von vielen Seiten heiß erwartete Pharmakon, Forest Swords und der Menschenzoo von God’s Entertainment.
Der Fuzz um’s Donaufestival soll ruhig nur noch lauter und größer werden, es hat es sich verdient. Das Programm ist mehr als gewissenhaft koordiniert und das seit zehn Jahren. Der ersten Ausgabe im Jahre 2005 wohnte ich bei und sah Sleater Kinney und die Liars live. Die anmutende Anziehung dieses Festivals macht der Facettenreichtum und die nicht gegebene Vorhersehbarkeit der Acts aus, dank Intendant Tomas Zierhofer-Kin wird das auch weiterhin so bleiben.
Vorbereitend auf das heute beginnende Donaufestival nimmt sich Heavy Pop fünf Songs vor um in sich in einfachen Schritten dem musikalischen Programm zu nähern. Mit fünf subjektiven Song-Beobachtungen packt Heavy Pop seine Koffer für Krems.
Oneohtrix Point Never – ‚Problem Areas‚ (‚[amazon_link id=“B00DIQWQQE“ target=“_blank“ ]R Plus Seven[/amazon_link]‘, Warp, 2013)
Inspiriert von Minimal Music und Musique Concrete, aber auch von Synths getragen wie ein anspruchsvoller Popsong à la Peter Gabriel. Man hört den Atem und das zitternde Flackern des Songs. Zum eigenwilligen Rhythmus des Songs könnte auch getanzt werden.
Die Tatsache, dass OPN auch auf Festivals wie dem Austin Psych Fest spielt, lässt erahnen welchen Genre-Spielraum diese Musik offenlässt.
Snoww Crystal – ‚One Sided‚ (‚[amazon_link id=“B00I825OB2″ target=“_blank“ ]One Sided / Nothing Is Real[/amazon_link]‘, The Vinyl Heart Club Records, 2013)
Snoww Crystal haben ihre Lektionen im Hause My Bloody Valentine und Slowdive gelernt. Der Song ist sphärisch, er gibt Gitarren-Kondensstreifen preis und mit dem mehrstimmigen Gesang schafft er einen Rahmen. Die Synthies geben die Spiralbewegung vor mit der der Song sich in die Höhe schraubt.
Gardland – ‚Nothing But Zero‚ (‚Syndrome Syndrome‚, Hunter Gatherer / RVNG Intl, 2013)
Dieser ist keineswegs Zero, er ist eher ein minimalistisches Kleinod mit reduzierten Schönheitsflecken. Ein mathematisch genauer Aufbau und ein netter Beat lassen den Hörer nicht weghören und vorallem begleitet er/sie die Band auf ihrer Mondlandschaftserkundung.
Pharmakon – ‚Crawling On Bruised Knees‚ ([amazon_link id=“B00BYCT09A“ target=“_blank“ ]Abandon[/amazon_link]‘, Sacred Bones, 2013)
Harter Stoff ist dieser Song, der einen Einblick in Margret Chardiets alias Pharmakon persönlichen Höllenschlund gibt. Bösartig repetitiv, wir hören die Fliegerstaffel über uns vorbeisurren, dann ihr verfremdeter Gesang, bebend und stoisch zugleich. Zeitgenössisch Experimentelles hat noch nie so zeitlos und fesselnd geklungen.
Forest Swords – ‚Thor’s Stone‚ (‚[amazon_link id=“B00DNNP8TO“ target=“_blank“ ]Engravings [Vinyl LP][/amazon_link], Tri Angle Records, 2013)
Ein wunderbarer Klangkosmos entsteht aus diesem Instrumental heraus. Es ist eine Reisemaschine, die uns nach Asien oder auch woandershin trägt. Die Vocal-Fetzen könnten ein Chor sein. Es ist ein düsterer und zugleich hoffnungsvoller Song mit perfekten Aufbau.
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