Frowning – Of Void
Als spätes (und angesichts der vergangenen 12 Monate auch ein bisschen einsames) Funeral Doom-Jahreshighlight will Of Void als Wurzelsuche verstanden werden – funktioniert aber wahlweise auch als neuer Zenit für Frowning.
„After „Death Requiem“ I decided to go back to my roots. So I’ve been trying to get some vibes of „Funeral Impressions“ on this EP. „Alone“ was a track that I wrote way back in 2011 but since I went a lot darker on the last 2 records it never seemed to fit in. This time I tried to get a kind of melancholic/romantic atmosphere. Also the intro of „Corrode From A Dream“ was written back in 2013 when I was working on „Funeral Impressions“ but I never found a fitting arrangement til now. Only the titletrack „Of Void“ was written in January 2022. I’m very proud to bring out this similar vibe of my debut but with the heavy sound I always wanted.“ erklärt der Dresdener Frowning-Alleinunterhalter Val Atra Niteris das sich gleichermaßen nach Rückbesinnung und Weiterentwicklung anfühlende Flair der 37 minütigen EP.
Alone weiht mit herrschaftlichen, majestätischen Leadgitarren die bedächtig schreitende Monumentalität, tiefe Growls sinnieren von Kindheitserinnerungen zu einer kontemplativen, gotischen Sehnsucht, die mit finsterer Schwere nach allen Regeln der Genre-Kunst zu einer erhebenden Konklusion führt. Das Songwriting ist zeitlos, die Atmosphäre fesselnd und dicht, die düstere Schönheit und Eleganz von malmender Epiphanie.
Eine Stimmung, die im Titeltrack mit sanfterer Melancholie, wie ein doomiger Konterpart zu East Hastings gar, fortgesetzt wird, bevor Corrode From A Dream geradezu erlösend den Kreis schließt: Frowning dreht den Grad der Verzweiflung hier kasteiend nach oben und die Schrauben enger, erdrückt in seiner flehenden, langsamen Wucht so erfüllend. Wie ein (doch mit der einen oder anderen etwas zu archetypischen Textzeile daherkommender, diesen relativen Kritikpunkt aber durch die Performance aufwiegender,) ausblutender Koloss, der eklektisch (und genau genommen wenig originär) seine stereotypen Muster mit einer Vertrautheit schleichen lässt, die als universelle Tragfähigkeit funktioniert.
Zwar war ohnedies auf die Veteranen der Szene – und da vor allem Mournful Congregation sowie Shape of Despair– Verlass, doch wäre Of Void die Platte, die den schwächelnden Funeral Doom-Jahrgang 2022 notfalls auch im Alleingang hätte retten können.
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