Idle Hands – Don’t Waste Your Time II

von am 11. Juli 2020 in Single

Idle Hands – Don’t Waste Your Time II

Don’t Waste Your Time II ist als zweiteilige Single zwar der nominelle Nachfolger der senkrechtstartenden EP von 2018, viel mehr aber noch eine Art verspätete Nachgeburt aus den damaligen Sessions.

These songs were written in late 2017 in Portland, OR. The same time as the rest of the music that would end up on the “Don’t Waste Your Time” EP. Drum tracking was completed in early 2018, we were all ready to record.. …and then they sat around for 2 years. In early 2020 we were finally able to re-approach these songs. The core arrangement structures are the same as they were written in 2017, with original drum tracks and musicians (Gabe, Sebastian, Colin) on the recordings. We even managed to track at Falcon Studios again with our old friend and D.W.Y.T. engineer, producer, mixer Gabe Johnston for an as near uniform approach to this as we had for the original EP. The end result was Don’t Waste Your Time II – an expansion of the first release. Songs you should have heard 2 years ago“.
Mit einiger Verspätung erfüllt das physisch auf 300 Vinylstück limitierte Kurzformat freilich auch 2020 seinen Zweck. Immerhin ist die Anzahl der Fans von Idle Hands seit Mana im vergangenen Jahr definitiv markant gestiegen, weswegen Don’t Waste Your Time II gewissermaßen als das Feuer am lodern haltende Überbrückungshilfe zum Zweitwerk fungiert.

Auch wenn ein bisschen das Gefühl zurückbleibt, dass die beiden nun fertiggestellten Nummern 2018 auch latent durch den qualitativen Rost gefallen sein könnten, adelt dies eher das Material der damaligen EP und des nachfolgenden Debütalbums, als dass die aufgefahrenen 8 Minuten tatsächlich etwas gravierendes falsch machen würden. Im Gegenteil, Idle Hands holen quasi direkt ab.
Gleich It Doesn’t Really Matter ist ein mit Goth-Pathos zwischen AFI und Beast Milk gestikulierender Poppunk im Heavy-Metal-Gewand: Nett und eingängig, nur Sänger Gabriel Franco hat schon einmal kraftvoller und intensiver geklungen – dafür ist das truve Gitarrenfinale aber wunderbar. Das bessere Puppy Love lehnt sich melancholisch zurück, sinniert trotz zügigem Tempo über seine Smiths-Gitarren, badet genüsslich in nostalgischen Patina und bietet einen romantisch-unverbindlichen Ohrwurm. Vor allem aber bekommt das Stück Raum, um theatralisch zu wachsen, ist auch instrumental differenziert, weswegen  im letzten Drittel mit überkandidelt rezitierten Szenen, spacigen Effekten und gniedelndem Fade Out auch genug Mut zum ikonischen Charakter innerhalb der eigenen eklektischen Diskografie gezeigt wird. Wenn das also Ausschussware war, muß man sich vorerst keine Sorgen um die Zukunft der Band machen.

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