Monolord – Vænir

von am 1. Juni 2015 in Album

Monolord – Vænir

Mit ihrem Debüt ‚Empress Rising‚ haben es Monolord aus Göteborg selbst im bärenstarken Doom-Jahr 2014 geschafft erste Spuren zu hinterlassen. Nahezu exakt 12 Monate später setzten sie nahtlos an diesem Punkt mit ihrem  Zweitwerk an.

An der Qualität und Gangart von Thomas V Jäger, Esben Willems und Mika Häkki hat sich dabei praktisch nichts geändert – aber warum sollte es auch? Monolord haben den Umgang mit archetypischen Genremerkmalen längst verinnerlicht, pflanzen ihr Spiel ordnungsgemäß in das Raster aus locker, aber zentnerschwer aus den Ärmeln fließenden Betonriffs, entschleunigten Drumschlägen und drückend röhrenden Bässen. Eine Kombination, die auch ‚Vænir‚ wieder diesen handfesten, wendigen Nackenbrecher-Groove gibt, während dieser mit einem transzendental aus dem Wasser in den Weltall hallenden Gesang kontrastiert wird. So schleppen sich Monolord  unheimlich heavy mitten hinein in die Hoheitsgebiete von Electric Wizard, Windhand, Toner Low oder Conanohne ihre stagnierende Entwicklung bemängeln zu müssendafür sorgt das knochenmalmende Songmaterial: ‚Cursing the One‚ mit seiner flehend geknechteten Melodie etwa, oder die hinten raus beängstigend stampfende Ohrwurmriffkaskade ‚We Will Burn‚. Monolord beschwören dabei einen knackigem Punch und einer beinahe fürsorglichen Härte:  ‚Vænir‚ ist im allerbesten Sinne grundsolide in dem, was es will, kann und auch tut.

Der Knackpunkt mit der Relevanz bleibt dabei der, dass Monolord das Genre-Einmaleins nicht nur mustergültig vital bedienen, das Tempo bis zum beinahe hymnisch entschleunigten Titelsong immer wieder so dynamisch variieren, dass selbst eine Songlänge von 16 Minuten kompakt wirkt, sondern diese Routine auf eine duale Basis bauen. Wo die Gitarrenriffs und die konsequenten Drums unheimlich geerdet und einer sportlichen Schwerfälligkeit aus dem dickflüssigen Fuzz daherkommen, entfalten sich Bass (der immer wieder an Kyuss denken lässt) und Gesang dagegen mit einer beinahe psychedelischen Freiheitsliebe. ‚Vænir‚ fährt so einerseits mit einer immensen körperlichen Wucht in die Knochen, funktioniert andererseits allerdings auf imaginativer Ebene erstaunlich leichtfüßig.

Nur einmal fällt das Zweitwerk dabei aus der Linie, in zwiespältiger Wahrnehmung: neben den sonst so bestimmt ihr Klientel bedienenden Songmonolithen ist das knappe Intermezzo ‚The Cosmic Silence‚ der im Kontext nur bedingt stimmige, weil noch unausgegoren wirkende Versuch der Band durchzuatmen und mit retrolastiger Luftigkeit in die Gebiete von Graveyard oder Witchcraft vorzustoßen. Als Interlude mag das im übergeordneten Rahmen zu orientierungslos im Raum stehen, für sich genommen könnte aber durchaus möglich sein, diese Ansätze homogener in den Gesamtsound einzuweben und damit nicht nur für zusätzliche Facetten zu sorgen, sondern dem eigenen Schaffen vielleicht sogar eine unverkennbare Handschrift einverleiben zu können.
Bis dahin werden Monolord für ihren tranceartiger Sog freilich keine Innovationspreise kassieren. Und sicher: Generell wäre ‚Vænir‚ natürlich noch fesselnder, wenn Platten wie ‚Blood Eagle‚ oder ‚Foundations of Burden‚ ihre Agenden nicht noch imposanter vertreten würden, als Monolord es tun. An der Grubdlage ändert dies jedoch nichts: die Schweden stärken hiermit nicht nur die Basis des Doom Metal, sondern schaffen es in einem (zugegebenermaßen schwächeren Jahrgang) neben ‚Out of the Garden‚ mit einem der bisherigen Genrehighlights zu glänzen.

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