Ryan Adams – We Built This City / Over the Rainbow
Für die dieswöchige (und mittlerweile dritte Ausgabe) der letztendlich 24 Teile umfassen sollenden Live-Cover-Single-Serie, findet Ryan Adams in den Archiven We Built This City und Over the Rainbow vom Auftritt am 12. November im Paramount Theatre von Oakland.
Mit Achin‘ to Be / Black Sheets of Rain und Runaway Train / When Doves Cry im Rückspiegel und dem grundlegenden Konzept der Veröffentlichungen vor Augen, liegt schon ungehört die an Sicherheit grenzende Vermutung nahe, dass Adams die beiden an sich konträr veranlagten Stücke – sowohl den AOR-Gassenhauer von Starship, als auch die sentimentale, von Judy Garland unsterblich gemachte Harold Arlen-Nummer – mit ruhiger Stimmung ganz genormt geklampft auf den gemeinsamen Solo-Acoustic-Guitar-Nenner gebracht haben sollte.
Und im Falle von We Built this City (das ein klein wenig mehr Publikums-Applaus zulässt, als die bisherigen Mitschnitte – ohne deswegen aber die Stadion-Mitgröhl-Animation anzuzetteln) mag dies auch zutreffen (und mit latenter Nostalgie trotz einer absoluten Vorhersehbarkeit per se nichts falsch machen).
Doch für Over The Rainbow variiert der MO, setzt sich Adams doch an das Klavier, lässt leider etwas mehr (also: zuviel) Hall auf seiner Stimme zu, findet hinsichtlich der Gesangslinie mit traurig sinnierendem Schwelgen jedoch einen eigenen Zugang und kann einem Song, den man eigentlich auch in dieser Form schon unzählige Male anderswo (besser) gehört hat, mit der eigenen Signature-Melancholie-Schönheit zumindest einen gewissen Mehrwert geben.
Auffällig ist dabei zwar, dass sich ein paar knisternde Sound-Fehler in die Aufnahmen geschlichen haben. Da bei Ryan Adams mittlerweile aber wohl ohnedies nur noch die loyalsten Fans an Bord geblieben sind, wird das diese kaum stören – während sie sich über eine neuerlichen Streifzug durch die Archive ansatzlos freuen können. Dennoch gibt es zwischen den Punkten liegend diesmal ein Abrunden bei der Bewertung, weil die Songauswahl die Single an sich eher ermüdend abgedroschen ausgefallen ist und Over the Rainbow ungeachtet der Instrumentanwahl wenig originell ausgefallen ist. Am Stück mit den bisherigen Coversongs gehört, fügt sich das alles aber schön langsam zu einer stimmigen Geschichte zusammen. Die Vorfreude auf den nächsten Freitag ist jedenfalls ungebrochen.
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