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Das zweite Album mit den Rattlesnakes nimmt eine Kurskorrektur vom Punk und Hardcore zum Rock'n'Roll und Pop vor und schafft damit nicht nur gewissermaßen, woran das plumpe Anthems noch scheiterte, sondern lässt Frank Carter anhand von Modern Ruin auch breitenwirksam daran arbeiten, wieder zum Liebkind des NME zu werden.
Während Pogo McCartney bei der Gruppe Messer vor allem durch seinen monströsen Bassgroove in Erscheinung tritt, verschwimmen die Konturen auf der Kollaborationsserie mit seinem Kumpel Raune.
Die Vorzüge des siebten Every Time I Die-Austickers liegen selbstverständlich auch im fett bollernden Godcity-Sound, den Produzent Kurt Ballou der Band verpasst hat. Aber auch abseits davon muss der Converge-Gitarrist die richtigen Knöpfe gedrückt haben, um dem Quintett ihr bisher stärkstes Album abzuverlangen.
Seit 2008 bringen Bernd Fritz, Roland Maier, Florian Frühwirth, Stefan Bachernegg, Patrick Garber und Roland Schwarz als Veranstalterkollektiv unter dem Indiepartment-Banner von entdeckungswürdigen Geheimtipps über lokale Durchstarter bis hin zu Indiegrößen von Rang und Namen in Graz auf die Bühne. Während im Jubiläumsjahr 2013 bereits ein breitgefächertes Spektrum mit Konzerten von Turbostaat, Farewell Dear Ghost, Scout Niblett, VIECH oder Matthew Caws abgedeckt wurde beweisen Flo und Patrick auch bei ihrer Auswahl für den Heavypop Adventskalender Geschmack.
Pallbearer lassen den Metal als ihre erste Liebe mit Mind Burns Alive nicht hinter sich, bauen ihre Zuneigung für den Slowcore und Progressive Rock aber endgültig zu mehr als nur einem flüchtigen Flirt aus.
Yard Act mixen ihren zackig-tanzbaren Post Punk auf The Overload mit eklektizistischen DNA-Versatzstücken der Talking Heads und Sleaford Mods, der frühen Arctic Monkeys und Rakes, Art Brut und Gang of Four, Fontaines D.C. und Parquet Courts.
Fontaines D.C. haben wohl selbst am besten gewusst, dass die der als Debütalbum getarnten Songsammlung Dogrel zuletzt eingeschobenen Stücke wie The Lotts oder Dublin City Sky in ihrer kontemplativeren Ausrichtung die besten der Platte waren. Zumindest wird A Hero's Death durch die Rückschlüsse dieser Erkenntnis ein ziemlicher Schritt nach vorne für die Band.
Es erscheint zwar nachvollziehbar, weswegen die Futureheads für Powers nach sieben Jahren aus der Versenkung zurückkehren. Trotzdem könnte das Quartett hierfür auch einfach den falschen Zeitpunkt erwischt haben.
Wer die Dubliner schon länger auf dem Schirm hat, wird durch Dogrel als Singlesammelsurium wohl enttäuscht werden. Alle anderen könnte der Post-Punk der Band allerdings zur richtigen Zeit erwischen.
Joy as an Act of Resistance bedeutet Post-Punkrock in Anti-Anti-Alles, dafür ordentlich mitreißend-ausgelassener Aufbruchstimmung: Idles haben mit ihrem Zweitwerk ausdrücklich ihren Spaß daran, sich verletzlich zu zeigen, auf die Barrikaden zu steigen und sich mit trinkfesten Hymnen dezidiert auf der richtigen Seite der Fronten zu positionieren.