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Gemessen an den Klassikern ihres ersten Band-Lebens ginge Little Rope wohl nur als sehr okayer Sleater-Kinney-Standard im Indie Rock durch. Angesichts der beiden Vorgänger-Platten Path of Wellness und The Center Won't Hold stellt das elfte Studioalbum der Band jedoch einen erfreulichen Aufwärtsschub am Qualitäts-Barometer.
History Books will geradezu demonstrativ nichts beschönigen: Nach neun Jahren Pause sind The Gaslight Anthem bereit, sich die Hände für ihren Heartland Punkrock wieder schmutzig zu machen.
Ryland Heagy (guitar, vocals) und Pat Doherty (drums) wollen The Brightest Days dezidiert nicht als neues Album oder neue EP verstanden wissen -„The differences between each track […] are what makes it such a special release“ - und präsentieren so ihr erstes Mixtape.
Wie jedes Jahr gab es auch heuer wieder einige Platten, die nachhaltige Eindrücke hinterlassen haben, ohne deswegen aber zwangsläufig Plätze in der Top 50-Rangliste zu ergattern. 15 Davon bekommen hier einen außerordentlichen Platz im Rampenlicht abseits der Hauptbühne.
Gerade wenn man subjektiv nicht allzuviel mit der Musik der vielerorts verehrten Künsterin anfangen kann, bietet das von Edelfan Ben Gibbard kuratierte und produzierte Tribute Album Ocean Child: Songs of Yoko Ono mit seinen namhaften Gästen diplomatisches Potential.
Pinegrove haben Orange - bisher nur als Solo-Acoustic-Version von Evan Stephens Hall verfügbar - nun auch im Bandkontext aufgenommen und als (zumindest vorerst alleinstehende) Single veröffentlicht.
Spektakulär unspektakulär, was Cassandra Jenkins auf ihrem Zweitwerk so alles zwischen Singer-Songwriter-Dasein, Sophisti-Ambient und kammermusikalischem Pop zaubert: An Overview on Phenomenal Nature kann wirken, als wäre es gar zu reibungslos als Easy Listening-Begleiter konzipiert, offenbart aber mit nonchalantem Suchtpotential Tiefgang.
AFI haben Blaqk Audio, Death Cab for Cutie The Postal Service, die Deftones Crosses und Greg Puciato (neben mittlerweile auch seiner Solokarriere) The Black Queen: Synthpop-Nebenprojekte. Coheed and Cambria-Boss Claudio Sanchez dachte, als er mit The City Introvert sein alter Ego The Prize Fighter Inferno wiederbelebte, aber in erster Linie wohl an The Weeknd oder Chvrches.
Eine neue Mode, die zu Beginn des Jahres noch zu grassieren schien, als noch nicht klar war, dass die Pandemie das gesamte Jahr derart hartnäckig im Griff haben würde, hat sich über die Monate aufgehört: Alben vorab scheibchenweise als EPs zu vertreiben. Gut so so - eine Haley Williams beispielsweise hat dieser Trend trotzdem den Platz in dieser Rangliste gekostet.
Durchaus eine kleine Enttäuschung: Pinegrove machen es sich auf ihrem vierten Studioalbum Marigold etwas zu ambitionslos und gefällig zwischen Death Cab for Cutie und Decemberists gemütlich.