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Ein bisschen Skepsis war vorab durchaus angebracht: Würde es wirklich notwendig sein, dass Will Toledo das beste Album seiner Lofi-Quasi-Solophase nach dem Erfolg mit Teens of Denial (2016) mit Car Seat Headrest unbedingt neu einspielen wollte?
Marlon Williams leidet auf Make Way for Love hingebungsvoll an einem gebrochenen Herzen. Leider hat er dazu Großteils (wohl ebenso leicht zu unter- wie auch überschätzende) Songs komponiert, die diesen Umstand wohlwollend wie eine angenehm-gefällige Bagatelle klingen lassen.
Aus ein paar Songs wird ein komplettes Album: Kendrick Lamar kuratiert den "Music from and Inspired By"-Soundtrack für den aktuellen Marvel-Blockbuster Black Panther als Top Dawg Entertainment-Schaulaufen und schafft damit nicht nur, woran Avengers Assemble seinerzeit scheiterte, sondern setzt zumindest vorerst auch die Qualitätslatte für amerikanischen State of the Art-Hip Hop im Jahr 2018.
Sofern man grundsätzlich gewisse Erwartungshaltungen an den postmetalischen Doom-Sludge von Sumac stellt, ist es wahrscheinlich gut zu wissen, dass der reguläre Nachfolger zu The Deal (2015) und What One Becomes (2016) angeblich bereits in Angriffstellung hinter dem für Puristen wohl wenig befriedigenden American Dollar Bill - Keep Facing Sideways, You're Too Hideous To Look At Face On lauern soll.
Nach dem enttäuschenden Kooperations-Ausfall Let it be You (mit Okkervil River-Mitglied Benjamin Lazar) findet Joan as Police Woman auf Damned Devotion wieder zurück in die Spur - und für ihren neo-souligen Indie-Pop mittels der Dominanz des Rhythmus eine durchaus betörende Perspektive auf minimalistischere Elektronikversatzstücke.
Man of the Woods ist eine Geschichte der Missverständnisse. Am drastischsten natürlich jenem bezüglich der Mär, Justin Timberlake habe vier Jahre nach der unausgegorenen 20/20 Experience den Hybrid aus technoiden Elektro-R&B und einer archaischen Ursprungssuche im Blues, Soul und Country von Tennessee geboren.
Während David Duchovny als Agent Mulder etwas lustlos durch die aktuelle (elfte, und gemessen an den Ratings wohl auch finale) Season von Akte X wandert, überzeugt er mit Every Third Thought in seiner Rolle als Teilzeit-Singer-Songwriter zum zweiten Mal ansatzlos.
Nach ihrem diffusen, selbstbetitelten Kaleidoskop von 2013 bleiben MGMT im Geiste eine 60s-Psychedelica-Band hinter dem schillernden Sound der 80er, nähern sich dabei über ein Jahrzehnt nach Oracular Spectacular mit Little Dark Age jedoch zumindest ansatzweise wieder deutlicher ihren schmissigen Synthpop-Wurzeln an.
Knapp sechs Monate, nachdem sich Chester Bennington das Leben genommen hat, verarbeitet Mike Shinoda den Tod des Linkin Park-Frontmannes: Post Traumatic zeigt textlich Zähne, bandagiert offene Wunden musikalisch möglichst schonend und überzeugt entlang dreier einnehmener Kleinode, bleibt jedoch letztendlich auch frustrierend hinter den Möglichkeiten zurück.
Phil Anselmo bittet zum nächsten Belastungstest, Mitleid ausgeschlossen: Choosing Mental Illness As A Virtue entfesselt eine unerbittliche Stream of Consciousness -Folter der Extreme und malträtiert ansatzlos dort weiter, wo bereits Walk Through Exits Only vor fünf Jahren selbst den hartgesottensten Metalhead in die Knie zu zwingen wusste.