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Am vierten Tag des Heavypop-Adventskalender folgt ein regelrechter Rundumschlag der Jahreslisten aus dem Hardcore-Umfeld mit den unfehlbaren Labels Deathwish Inc. und Bridge 9 als Dreh-und Angelpunkt.
4 Songs in 38 Minuten genügten Deafheaven 2011, um sich aus dem Stand als Hoffnungsträger des Black Metal zu positionieren. Zwei Jahre später sind die Amerikaner längst über die Spitze des Genres hinausgeschossen - und Black Metal nur noch der Ausgangspunkt für eine musikalische Tour de Force Richtung Postrock.
The Shaking Sensations könnten auf ihrem zweiten Langspieler ein Lied davon singen, wie nahezu unmöglich es ist, sich als Postrock-Band wahrhaftig eigenständig zu präsentieren. Stattdessen schwelgen sie in sechs funkelnden Perlen, die nur wenig anders machen als 90 Prozent aller Genrevertreter da draußen - dabei aber eben vieles richtig.
Tropicaler Math. Dubstepstürme. Discobässe. Vertracktes Gitarrengefrickel. Karibische Partystimmung. Hymnische Chor-Berge und rasante Metal-Abfahrten. Die vier Iren von And So I watch You From Afar machen in aller Radikalität auf ihrem dritten Album endgültig was sie wollen. Die genannten Dinge sogar schon alleine in den ersten sechs Minuten der Platte.
Drei Jungspunde aus Brighton erforschen neugierig, was die Welt zwischen Math-, Post- und zackigem Indierock alles für sie an Überraschungen parat hält. Für's erste finden sie dabei zehn erstaunlich kunstvolle Songs, die sich ganz und gar nicht gegen ihren untrügbaren Hitappeal wehren, aber eben auch in glänzender Elegie zu schwelgen verstehen. Ein fantastischer Einstand jedenfalls.
Im Rückspiegel hinterlässt 2011 ein ereignisreiches Musikjahr: zahlreiche große Bands haben sich getrennt, nicht wenige ehemals wichtige Gruppierungen entern wieder die Bühnen. Am längsten währen werden jedoch vermutlich die Eindrücke jener Alben, die in den vergangenen zwölf Monaten auf Tonträger gebannt wurden.
heavypop.at präsentiert seine 50 liebsten Albumveröffentlichungen 2011: