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Rechtzeitig vor Weihnachten zeigt sich Sufjan Stevens einmal mehr in Geberlaune: The Greatest Gift firmiert als Mixtape und versammelt dabei "Remixes, Outtakes & Demos" seiner wundervollen 2015er Intimität Carrie & Lowell.
Die Pausen zwischen den postmetallischen Messen von Amenra werden länger, ihre Predigten fallen dafür aber auch im phasenweisen Autopilot ein wenig differenzierter und reichhaltiger texturiert aus: Mass VI fördert neben bewährten Trademarks schließlich vor allem auch den in den vergangenen fünf Jahren gewachsenen Erfahrungsschatz der Belgier.
Immer noch auf zutiefst persönliche Art düster, aber nicht mehr gar so reduziert inszeniert: Auf Gitarre und Piano konzentriert lässt Julien Baker Turn Out the Lights an den Möglichkeiten wachsen, die Sprained Ankle ihrer überwältigend melancholischen Singer-Songwriter-Kunst öffnete.
Dass Morrissey aktuell mal wieder vor allem durch kontroverse Meldungen auf sich aufmerksam zu machen versucht, kommt nicht von irgendwoher: Sein elftes Studioalbum Low in High School ist schließlich weitaus weniger Aufregung wert, als so mache geschickt inszenierte Provokation - macht hinter dem geschwungenen Holzhammer allerdings dann doch wieder merklich mehr richtig, als das zutiefst enttäuschende World Peace is None of Your Business.
Der unfehlbare Walter Schreifels setzt mit seinem dritten Bandalbum innerhalb von knapp elf Monaten einen sowohl quantitativ als auch qualitativ beeindruckenden Lauf auf verschiedenen Baustellen fort, reiht Quicksand mit Interiors vor allem aber auch an die vorderste Front starker Comebackalben jüngerer Vergangenheit ein.
Zu Beginn der eröffnenden Widmung For You kommen dem nachdenklich sinnierenden Bert McCracken theatralisch die Tränen. Danach entfaltet sich die Traueraufabeitung The Canyon als bisher ambitioniertestes Album von The Used zwar weniger demonstrativ pathetisch, erschöpft letztens Endes aber mit einer adäquat unnötig ermüdenden Ausführlichkeit.
Das Farbenprägung hat sich geändert, abseits davon macht die arrivierte Supergroup Scour mit Red allerdings beinahe exakt dort weiter, wo sie vergangenes Jahr mit Grey vorstellig wurde: An der enorm kurzweilig unterhaltsamen Schnittstelle zwischen eklektischem Black Metal und stringenten Grindcore-Derwischen.
Fünf lange Jahre nach der nabelschauenden 2012er-Gewalttat All We Love We Leave Behind (sowie einer einstweilen einhergehenden Discografie-Renovierung) lässt The Dusk in Us offen, ob das neunte Studioalbum von Converge eventuell gar der Eintritt in das Spätwerk der Metal-/Hardcore-Institution geworden ist.
Pathetische Erlösergesten, erhebende Gänsehautmomente, ausbrechende Punk-Katharsis, emotionaler Schönklang und schlussendlich ein magisches Bad in der Menge: Nick Cave und seine Bad Seeds zelebrieren Allerheiligen in der Wiener Stadthalle.
Der Interims-Schnellschuss Pacific Daydream lässt sich letztendlich zwar besser verdauen als erwartet, erteilt jedoch ungeachtet dessen eine bittere Lektion: Ungeachtet des unlängst praktizierten Formhochs bleiben neue Weezer-Platten hinsichtlich ihrer qualitativen Schwankungsbreite also weiterhin ein unberechenbares Roulette.