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Emma Ruth Rundle hat in Jaye Jayles Evan Patterson einen Seelenverwandten gefunden und für On Dark Horses nicht mehr alle Gitarrenpars selbst gespielt. Das gibt ihrem vierten Soloalbum nicht nur eine optimistischere Perspektive, sondern auch die Freiheiten, um ihren schwer festzumachenden Sound noch weiter streifen zu lassen als bisher.
Anna von Hausswolff hat die drei Jahre seit The Miracolous nicht nur als illustrer Gast auf Platten von Russian Circles bis Wolves in the Throne Room verbracht, sondern auch als Intimus von Michael Gira dessen Avantgarde-Essenz verinnerlicht. Diese Erfahrungen formen das kosmische Dead Magic zu einer bewusstseinserweiternden Séance zwischen Dead Can Dance und den Swans.
Wo grundsätzlich zuverlässige musikalische Begleiter mal relativ enttäuschten, mal mit einer beinahe nur mehr nebenbei registrierten Klasse immer noch auf hohem Niveau ablieferten oder ungekannte Versöhnlichkeiten fanden; alte Helden sich dagegen in Neujustierungen oder halbgaren Stadiongesten verloren, während die finanziellen Big Player für Egalitäten und Offenbarungseide sorgten, folgt an dieser Stelle nun das Jahr 2017 in 50 Platten: Das Heavy Pop-Ranking der subjektiv besten, wichtigsten und liebsten Alben der vergangenen 12 Monate.
Mit ...And We Explode haben Black Map ihren Sound abseits der Stammbands von Mark Engles, Ben Flanagan und Chris Robyn im 90er-affinen Rock gefunden. Nun erkunden sie diesen auf In Droves noch weitreichender und ausführlicher. Und gönnen sich mit größerem Label im Rücken sogar phasenweise deutlichere Anknüpfungspunkte zur Basis von Dredg, Far und The Trophy Fire.
Nicht, dass ihr drittes Studioalbum tatsächlich ohne Dunkelheit auskommen würde. Aber mit der Rückkehr des Manchester Orchester-Doppels Andy Hull und Robert McDowell neben dem langjährigen gemeinsamen Kumpel Brad Fisher auf den Produzentenstuhl lüftet sich die erschlagend dichte Heavyness des Vorgängers Disillusion auf Endless Light doch eklatant.
Mastodon haben es über die Länge von vier Alben getan, Thrice der Thematik ein Konglomerat aus EP's gewidmet...kaum einer hat die vier Elemente auf musikalischer Konzeptbasis bisher jedoch derart konsequent und charakterstark verdichtet, wie Bell Witch dies auf ihrem Zweitwerk Four Phantoms getan haben. Vier Epen strahlen da unter der fantastischen Produktion von Billy Anderson eine abgründige Dunkelheit aus, die eine faszinierende Formvollendung des bereits auf Longing so übermannend zelebrierten Dooms zelebriert. Dass Dylan Desmond stellvertretend für das Duo aus Ontario auch den Heavy Pop Adventskalender 2015 zu einem runden Abschluss bringt, ist insofern eine besonders schlüssige Ehre.
Seine Liebe zu Gott hat Thrice-Vorsteher Dustin Kensrue bereits auf dem zweifelhaften 'The Water and the Blood' ausführlich breitgetreten. 2 Jahre später streut er abermals Worship-Rosen: in erster Linie seiner Frau, in zweiter Linie dem Pop.
"Die Formel 'Gitarre, Bass, Schalgzeug und Gesang' berührt mich persönlich momentan nicht" resümierte Mark Engles rund um die Veröffentlichung von 'Chuckles ans Mr. Squeezy' vor mittlerweile drei Jahren. Mittlerweile hat der Dredg-Gitarrist ganz offenbar genau darauf allerdings wieder Lust bekommen - wenn auch nicht mit Dredg. Gemeinsam mit Trophy Fire-Bassist/Sänger Ben Flanagan und Far-Drummer Chris Robyn taucht er stattdessen im Allstar-Gespann tief in den Alternative-Rock der 90er ein.
Restorations provozieren mitunter arg abenteuerliche Band-Vergleiche, wenn es um den Versuch geht, ihr drittes Album in Schubladen packen zu können. So absurd die Konstellationen dabei auch bisweilen erscheinen mögen: im Kern treffen sie auf dieses wunderbar rücksichtslos-mutige Punkrockalbum doch auch immer irgendwie zu.
Die Schlichtheit des Artworks nimmt es bereits vorweg: Manchester Orchestra haben jeden Ansatz von Bombast über Bord geworfen und konzentrieren sich auf eine neu gefundene Kompaktheit. ‘Cope‘ ist das harte, fokussierte Gitarrenrockalbum der Band geworden, das Gelingen der Ambition “ein Anti-'Simple Math' aufzunehmen“.