Beachheads – Beachheads II

von am 7. August 2022 in Album

Beachheads – Beachheads II

Beachheads II wirft zumindest entlang seiner 30 Minuten Spielzeit die Frage auf, warum die Kvelertak-Nebenbaustelle Beachheads und ihr selbstbetiteltes Debütalbum nochmal so schnell vergessen war – um hinter den zehn neuen Songs wohl dasselbe Schicksal zu ereilen.

So entwaffnend locker, leicht und unbeschwert Børild Haughom (vocals), Marvin Nygaard (bass), Vidar Landa (guitar) sowie Espen Kvaløy (drums) ihren verträumt sommerlichen Power Indie Pop auch im zweiten Anlauf wieder aus dem Ärmel schütteln, obwohl existentialistische (Nachwuchs-)Themen die inhaltliche Ebene der fast naiven Singalong-Ohrwürmer prägen, will und kann man eigentlich kaum negatives über Beachheads II resümieren.
Gut, Nothing ist als einziger Durchhänger zu baukastenartig gestrickt und lahm inszeniert deplatziert (weil drumherum die melancholisch zurückgelehnte Liebeserklärung Change, die DMA‘s  gerne auch so plätschern lassen würden, sowie das zu lange geratene freakfolkige Wald-und-Wiesen-Schunkeln Down South das Tempo merklich zurückdrehend besser zueinander passen, und vor allem beweisen, dass die Abkehr vom Uptempo Beachheads sehr gut steht – siehe auch Live and Let Live, das beatleske Vorlieben an die Dirty Projectors mit gar nicht so heimlich plingenden Gedanken an die Vergänglichkeit und den texturierenden Starkstrom heranführt).

Es läuft jedenfalls gut nebenbei mit, wenn gleich Break It Off die Chancen der Harmonien am Beach erkennt, die melodische Sentimentalität unbekümmert mitnimmt, später auch Instrumente wie Xylophon oder Tambourine zum zwanglosen Ambiente beitragen – und Øystein Frantzvåg, Frode Strømstad sowie Anne Lise Frøkedal erweitern das Spektrum auf der Gästeliste zusätzlich.
In Shine bimmelt eine Springsteen-Euphorie um den gefälligen Standard und das knackige Death of a Nation könnten Crush wohl weniger mäandernd hinbekommen, bevor Oh Joy nonchalant an den Smiths vorbeischrammt – und danach dann eben schon wieder die diesmal sogar relativ zeitnahe Erkenntnis mitschwingt, dass die Hooks der Norweger zu beiläufig bleiben, die Farben nicht kraftvoll genug wirken, um eine wirklich relevante Langzeitwirkung zu erzeugen. Für den Augenblick geht das mit bewertenden Rundungswohlwollen aber neuerlich in Ordnung.

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