Reviews
Gwarsenio Hall lüftet die Archive der Two Minutes to Late Night-Show für die zweite Ausgabe der Cover-EP-Reihe - natürlich wieder mit einer überbordenden Gästeliste voller Szene-Stars.
„I thought that things were fucked up in 2019“: Blink-182 meinen (unbewusst oder selbstironisch?) vielleicht indirekt auch ihr eigenes - wirklich absolut bescheidenes - Album Nine aus dem Vorjahr, beziehen nun mit Quarantine aber darüber hinaus minimal nach oben blickend Stellung.
Einen besseren Zeitpunkt hätten Khruangbin für die Veröffentlichung ihres dritten Studioalbums kaum ausdenken können: Mit Texas Sun im Rückspiegel, der aufgeloderten Gunst des Feuilletons unter den Flügeln, sowie dem Sommer vor Augen, feiert Mordechai die Leichtigkeit des Seins.
Drei Jahre nach dem als fulminante Talentprobe herhaltenden Grotesque Miscreation steigen Faceless Burial mit ihrem Zweitwerk Speciation endgültig in die erste Liga des technischen Death Metal auf.
Kommen Bad Religion nur ein Jahr nach der triumphalen Frischzellenkur Age of Unreason von 2019 womöglich in ihrem Alterswerk an? Faith Alone 2020 droht dies als symphonisch angehauchter Standard-Rock in der gediegenen Souveränität einer Band, die wohl nichts mehr wirklich falsch machen kann, zumindest an.
Kjartan Sveinsson lichtet nur wenige Wochen nach The Last Farm abermals seine Archive: Um seinen Score zu Volcano - bzw. im isländischen Orgininal: Eldfjall - in die Sammlung aufnehmen zu können, musste man seit 2011 warten.
FOH NOISE VOL 5 bedeutet die nächste Episode an seriellem Harsh Noise-Terror von Spencer Hazard und Dylan Walker unter dem Full of Hell-Banner - abermals eher ein Anreißen von potential, als dessen erschöpfende Ergründung.
Musikalische Memoiren: Phil Elverum reaktiviert nach der Rückkehr zu Lost Wisdom nun für Microphones in 2020 nach knapp zwei Dekaden Pause auch sein erstes legendäres Projekt, lässt im Mark Kozelek-Modus aber auch keinen Zweifel daran, dass es mittlerweile eigentlich keinen Unterschied mehr macht, unter welchem Namen er Musik veröffentlicht.
Trotz zahlreicher weiterer Projekte steht Greg Anderson Synonym wie wenige andere für den Drone - Mitte der 90er hatte er beispielsweise mit Engine Kid seine eigene, bisher leicht zu übersehende Post Hardcore-Spielwiese mit eigenem Slint-Schrein.