Ichiko Aoba – Windswept Adan roots
Ichiko Aoba versorgt neben grandiosen Live-Alben weiterhin mit liebenswürdigen kleinen Fußnoten zu ihrem jüngsten Studioalbum. Windswept Adan roots beleuchtet dabei seinem Titel entsprechend die Wurzeln der 2020er-Schönheit.
Aufgenommen mit Toshihiko Kasai sind Easter Lily (Roots Ver.), Porcelain (Roots Ver.) und Dawn in the Adan (Roots Ver.) quasi die minimalistischen Grundzüge, auf denen die finalen Songs in ihren instrumental ergiebiger erforschten Formen basieren – hier jedoch sogar (auch aufgrund der Tatsache, dass sich Aoba die Stille als tragendes Element zu Nutze macht) allesamt noch etwas länger umherschweifend, verträumt und tröstend sehnsüchtig.
Auf Windswept Adan roots genügen einmal mehr nur die (wundervoll klar und doch andersweltartig sinnierende) Stimme der Japanerin und eine klassich gezupfte Folk-Akustikgitarre, viel klanglicher Raum und eine imaginative Weite. Womit die 16 Minuten der nur digital via Bandcamp veröffentlichten EP noch nahe an den älteren Studioalben und Live-Auftritten von Aoba veranlagt sind, und gewissermaßen eine reduzierte, sparsame Alternative zu den finalen Versionen darstellen. Der Fan wird das zu schätzen wissen und dankbar in die Miniaturen eintauchen.
Apropos Windswept Adan: Endlich erhält die Platte auch eine Veröffentlichung außerhalb Japans. Die schlechte Nachricht an diesem an sich fabelhaften Umstand ist, dass das US-Label Badabing Records keine europäische Niederlassung hat und man so nicht um weiterhin unappetitliche Versandkosten herum kommt. Dennoch eine minimale Verbesserung der Umstände.
Kommentieren