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Dem eifrigen Gossip-Konsumenten fällt es natürlich nur zu leicht, in Beyoncé's praktisch über Nacht veröffentlichtem Multimediawerk eine schonungslose Abrechnung mit dem vermeintlich so untreuen (und auf Lemonade erfreulicherweise mit Abwesenheit glänzenden) Ehemann Jay-Z hineinzuinterpretieren.
Bruce Soord's Discographie mangelt es rund um The Pineapple Thief und zahlreiche andere Projekte wahrlich nicht an markanten Momenten. Mit seinem selbstbetitelten Solodebüt hat er 2015 dennoch eine Platte geschaffen, die absoluten Sonderstatus genießt: Für Soord selbst ein zurückgenommen inszeniertes Fenster in die Vergangenheit, intim und nostalgisch; für alle anderen ein den Alltag 41 Minuten lang entschleunigendes Manifest der Zeitlosigkeit, in dessen betörende Anmut und versöhnliche Nachdenklichkeit man immer wieder abtauchen kann. Spektakulärere Platten hat der Engländer deswegen schon aufgenommen - eine wohligere oder gar weisere als 'Bruce Soord' aber vielleicht noch nicht.
Kein Wunder, dass Pelagic-Records den Europa-Vertrieb übernommen hat und Hope Drone's Peege 'Yield to Despair' als sein persönliches Albumhighlight 2015 auserkoren hat: die Art und Weise wie Tangled Thoughts of Leaving hier Elemente aus Post-Metal, Doom, Jazz und Postrock zu einem fesselnden Kunstwerk des Instrumentalrock verwoben haben, ist in seiner instinktiven Selbstverständlichkeit beispiellos - selbst in der Discographie der Band aus Perth. Während die nachgeschobene 'The Black Captain'-EP das zweite Studioalbum der Australier kongenial ergänzt, erzählt Luke Pollard im Rahmen des Heavy Pop Adventskalender, welche Platten es in den vergangenen 12 Monaten noch zu entdecken galt.
Vielleicht funktioniert die herzerwärmende, tröstende Schönheit von 'A Mote of Dust' an einem kalten Sonntag wie heute am innigsten. Fakt ist aber auch: Craig B hat mit Unterstützung von Graeme Smillie auf dem selbstbetitelten Einstand seiner neuen Spielwiese die intime und ätherische Gangart perfektioniert, die bereits den Aereogramme-Schwanengesang '[amazon_link id="B000L421IO" target="_blank" ]My Heart Has a Wish That You Would Not Go[/amazon_link]' und The Unwinding Hours bestimmten und so ein atmosphärisch-umarmendes, schlicht magisches Kleinod von einem Album geschaffen. Ähnlich erfüllend gestalten sich dabei die musikalischen Empfehlungen des Schotten, der uns am sechsten Tag des Heavy Pop Adventskalender fünf seiner liebsten Songs aus dem Jahr 2015 nahelegt.
Logan Ledger findet (auch dank des einen grandiosen Job als Produzent erledigenden Shooter Jennings) seinen einen Golden State, indem er sich vom Country seines selbstbetitelten Debütalbums ein gutes Stück weit löst.
Honorable Mentions | Kurzformate | 50 – 41 | 40 – 31 | 30 – 21 | 20 – 11 | 10 – 01 |
40. [mehr…]