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Old Lines sind mittlerweile beim Aushänge-Label No Sleep angekommen. Was allerdings kein Grund für Mitch Roemer und Co. ist, ihre bohrende Melange aus doomigem Hardcore und metallischem Crust in irgendeiner Weise freundlicher aufzuziehen.
Restorations provozieren mitunter arg abenteuerliche Band-Vergleiche, wenn es um den Versuch geht, ihr drittes Album in Schubladen packen zu können. So absurd die Konstellationen dabei auch bisweilen erscheinen mögen: im Kern treffen sie auf dieses wunderbar rücksichtslos-mutige Punkrockalbum doch auch immer irgendwie zu.
Zugegeben, die Erwartungshaltungen an das 36ste Studioalbum von Neil Young waren nicht unbedingt hoch. Wegen des mediokren Telefonzellenalbums 'A Letter Home', mehr aber noch wegen der sich im aktuellen Liveprogramm als Rohrkrepierer erweisenden Fremdschämplattitüde 'Who's Gonna Stand Up?'. Im Endeffekt überrascht der 68 jährige mit 'Storytone' allerdings zumindest im doppelten Sinne absolut positiv.
Knappe zwei Stunden lang spinnen The Antlers einen betörenden Kokon um das (als Location für einen derart erhaben strahlenden Indierock eigentlich beinahe zu wenig herausgeputzte) Flex und vertiefen sich regelrecht hypnotisch in ihrer ganz eigenen Welt. Ein getragenes, ganz wunderbares Spektakel.
Sich von hartgesottenen Fans in der Sonne den Bauch pinseln lassen, mit ihnen an der Bar diskutieren, wo die verlorengegangenen Stärken von Weezer liegen, oder einfach eine ausgelassene Party auf hoher See feiern. Die beiden "Weezer-Cruises" am Luxusliner haben Rivers Cuomo und Co. sichtlich gut getan, die Perspektiven gerade gerückt. Nach vier Jahren Plattenpause ist 'Everything Will Be Alright in the End' deswegen tatsächlich ein kaum mehr für möglich gehaltenes Comeback geworden.
Flying Lotus beamt sich aus dem Orbit wieder zurück auf die Erde, direkt hinein in das lodernde Fieber sonnendurchtränker Jazzclubs. Womit Steven Ellison sich gleichermaßen auf Spurensuche bei familiären Wurzeln begibt, wie er sein musikalisches Universum abermals neu vermisst.
Die Beinahe-Oscar-Preisträgerin entschädigt im Alleingang für die käsigen letzten beiden Yeah Yeah Yeahs-Alben: 15 intim-romantische LoFi-Folk-Songskizzen mit gebrochenem Herzen, die ungefähr dort weitermachen, wo 'KO at Home' ungewollt ans Tageslicht gespült wurde.
Code Orange sind keine Kids mehr und 'I am King' selbst in Relation zum bereits gnadenlosen Vorgänger 'Love is Love // Return to Dust' eine bestialische Hackschnitzelmschine, die längst keinen Unterschied mehr daraus macht, ob sie nun durch bretternden Hardcore, fiesen Doom-Noise oder dickflüssigem Groove-Metal ihre Schneise der Verwüstung zieht.
Bereits jetzt lässt sich sagen: 2014 wird als gelungenes Jahr in die Annalen des Doom eingehen. Dafür sorgen alleine The Wounded Kings, Conan oder die ohnedies unfehlbaren YOB. Dass die Genrekrone Little Rock, Arkansas allerdings überhaupt erst verlassen wird bleibt zu bezweifeln. Denn die vermeintliche Bürde ihres überragenden Debüt-Geniestreichs schultern Pallbearer kurzerhand mit einem beinahe ebenbürdigen Nachfoger.