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Ihr selbstbetiteltes Debüt hat kaum einen Hehl daraus gemacht, dass die krautrockigen Space-Songs von LNZNDRF aus endlosen Jamsessions heraus entstehen. Ausgerechnet das Kurzformat Green Roses zeigt den Zusammenschluss aus Beirut- und The National-Musikern insofern noch näher bei ihrer Basis.
Der Boss der Swans und Angels of Light versammelt Songs all seiner Veröffentlichungsplattformen als potentielle Setlist seiner Solotour - was auf regelrecht bekömmliche Weise durchaus Neuankömmlinge in Gira's Gefolgschaft anziehen könnte, ist jedoch primär auf bereits eingefleischte Fans zugeschnitten und nur in limitierter Stückzahl auf Tour und im Onlineshop von Young God Records erhältlich.
Weiter draußen als der organische Mikrokosmos auf Pfarmers 'Gunnera', funkelnden Melodien (zumindest phasenweise) aber ähnlich wenig abgeneigt wie das El Vy-Ohrwurmfließband 'Return to the Moon': Scott und Bryan Devendorf schließen sich mit Beirut-Mann und Sufjan Stevens-Kollaborateur Ben Lanz zusammen, um das dritte namhafte The National-Seitenprojekt seit 'Trouble Will Find Me' zu initiieren.
Nicht verpassen! | 50 – 41 | 40 – 31 | 30 – 21 | 20 – 11 | 10 bis 01 |
50. Ten [mehr…]
"I'm a liar, I sing, I make music/.../This song is proof that I'm trying" gestand Majical Cloudz-Kopf Devon Welsh auf der brillanten - hier klar unter Wert verkauften - 2013er-Selbstfindung 'Impersonator'. Zwei Jahre später ist der Versuch längst zur Formvollendung geworden und die Makellosigkeit in das Songwriting des Duos aus Montreal geschlichen.
Wenn Mitglieder der Indie-Darlinge The National und Menomena sich für eine Band zusammenschließen, liegt der Begriff Supergroup von Haus aus auf der Zunge - selbst, wenn sich das Projekt um die Vorliebe aller Beteiligten am Gartenbau dreht.
Marcus Mumford und seine Sons haben erkannt, dass die Welt nach 'Babel' keinen zweiten Aufguss des konsumfertig zurechtdesignten Pseudo-Folks von 'Sigh No More' gebraucht hätte. Dass die Engländer nun aber in erstaunlicher Konsequenz jedwedes Banjogeschrammel und Stampfschlagzeug aus ihrem Soundbild verbannen, kann nicht die ultimative Lösung sein: 'Wilder Mind' positioniert sich aller bisherigen Erkennungsmerkmale der Band entledigt konsumfertig zurechtdesignt absolut austauschbar inmitten eines radiotauglichen Konsens-Indierocks.
"They changed my purpose" singt ein melancholischer Mangan gleich im eröffnenden 'Offred', vor geloopten Soundchleifen und knisternder Elektronik, einem verträumt torkelnden Analog-R&B-Rhythmus und perlenden Gitarren, die sonst nur Vondelpark mit einer derart wunderbar schimmernden Unterwasser-Ästhetik von Radiohead adaptiert haben: 'Club Meds' nicht als Soloalbum des einstigen (?) Vorzeige-Neo-Folkis aus Kanada firmieren zu lassen, sondern seine Band mit aufs Cover zu holen, ist tatsächlich kein Lippenbekenntnis, sondern nur die Spitze eines stilistischen Paradigmenwechsels.
Hat Alec Ounsworth Clap Your Hands Say Yeah nur deswegen mühsam wiederbelebt um seine Band nun in den Seilen hängen zu lassen? Am Ende kann sich der Indierocker in seinem zweiten Leben nicht einmal mehr selbst zwischen zwei Versionen eines Songs entscheiden - aber auch abseits davon hinterlässt 'Only Run' nach anfänglicher Begeisterung vor allem ratlos.
3x3 Reviews im Kompaktformat: Behemoth - 'The Satanist' | Mac DeMarco - 'Salad Days' | Jonny Greenwood / Bryce Dessner - 'St. Carolyn by the Sea' / 'Suite From There Will Be Blood' | Kevin Drew - 'Darlings' | Guided by Voices - 'Motivational Jumpsuit' | The Hotelier - 'Home, Like No Place is There' | Kaiser Chiefs - 'Education, Education, Education & War' | The Used - 'Imaginary Enemy' | Wolves Like Us - 'Black Soul Choir' |