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Nach dem sich erfreulich ambitioniert zeigenden English Graffiti rudern The Vaccines auf Nummer Sicher gehend mit Ansage zurück zu Ihren Wurzeln. Aufgrund der daraus resultierenden Stafette an Hits kann man dem Viertwerk Combat Sports für diesen grundsätzlich ernüchternden Schritt aber überraschenderweise gar nicht böse sein.
Die elementaren Erkenntnisse des Abends: Joan Wasser ist nicht nur eine großartige Musikerin, sondern auch eine umwerfend amüsant mit dem Publikum interagierende Entertainerin; das Material von Damned Devotion bezaubert in der Live-Umsetzung noch einmal mehr, als nicht ohnedies bereits in der Studioversion; und Veranstaltungen nahtlos hinter einem Konzert anzusetzen, ist einfach eine Sünde.
Auch wenn das transportierte Gemeinschaftsgefühl hinter New Material zwischen den Zeilen gestiegen sein mag, die Dark Wave-Sequenzen in ihrem Postpunk nunmehr noch dunkler als bisher schon funkeln und die Kanadier zudem definitiv Pornography als Stimmungsmusik gehört haben, macht das Zweitwerk von Preoccupations praktisch nahtlos beim selbstbetitelten 2016er-Debüt weiter. Weiterhin ist insofern kaum jemand schnörkelloser darin, seine Alben adäquat zu betiteln.
Näher ran an ein sechstes Studioalbum der Strokes wird man gefühltermaßen bis auf weiteres wohl nicht kommen, doch Albert Hammond Jr. muss sich mit Francis Trouble auch (ein weiteres Mal) gar nicht unbedingt eklatant vom Sound seiner Stammband - oder seiner bisherigen drei Soloalben - emanzipieren: Zehn smarte Indierock-Ohrwürmer erweitern die Diskografie des 37 Jährigen überraschungsarm, aber enorm zuverlässig.
Swarrrm wagen mit Beginning to Break (alias こわれはじめる) die Probe aufs Exempel: Wieviel eigenwillige Nonkonformität und ungenierten Pop kann brutaler Grindcore auf halbem Weg zum Screamo ertragen, ohne über das Ziel hinauszuschießen?
Laurel Canyon-Pilger Jonathan Wilson war immer schon ein Kind der ausklingenden 60er und freischwebende 70er - spirituell wird er dies auch bleiben. Sein viertes Studioalbum Rare Birds hat er nun allerdings durchaus überraschend konsequent in synthielastige 80er-Produktionswatte gepackt.
Es ist anhand von Into Dark Science schwer zu bestimmen, ob die Welt von Phantom Winter tatsächlich immer beklemmender und finsterer wird, oder ob die imaginative Intensität der von der Band erzeugten Atmosphäre nur mit jeder neuen Platte noch cinematographischer in die Tiefe zieht.
Zwei Jahre nach dem in Eigenregie veröffentlichten Devil Music sind The Men wieder zu ihrem Stammlabel Sacred Bones zurückgekehrt, befinden sich mit Drift ansonsten aber offenbar an der Weggabelung zu einer ungewissen Gegenwart.
Anna von Hausswolff hat die drei Jahre seit The Miracolous nicht nur als illustrer Gast auf Platten von Russian Circles bis Wolves in the Throne Room verbracht, sondern auch als Intimus von Michael Gira dessen Avantgarde-Essenz verinnerlicht. Diese Erfahrungen formen das kosmische Dead Magic zu einer bewusstseinserweiternden Séance zwischen Dead Can Dance und den Swans.
Unmittelbar vor der anstehenden Europa Tour zaubert Franck Huesco alias Carpenter Brut einen Überraschungscoup aus dem Ärmel: Leather Teeth ist genau genommen das erste reguläre Studioalbum des Franzosen, dazu der Auftakt einer neuen Trilogie - und zwischen Signature Sound und Aufbruchstimmung mutmaßlich bereits jetzt mit das beste, was dem Synthwave im Jahr 2018 passieren wird.