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Schon mit ihrem triumphal krönenden Kraftakt auf Weeping Choir hat Kristin Hayter dem Musikjahr 2019 ihren Stempel aufgedrückt. Mit welcher Masse und Gravitation sie das dritte LINGUA IGNOTA-Album CALIGULA nun jedoch zu einem Opus Magnum ausdehnt und verdichtet, ist dann schon beachtlich - und bewusst überfordernd.
Der auf Sidekick-Rollen im Hintergrund abonniere Andy Burrows kooperiert mit Bestseller-Autor Matt Haig, um dessen autobiographischen Roman Reasons to Stay Alive als versierten Songzyklus im charmanten 70er-Pop-Songwriting umzusetzen.
KIN, das Science Fiction-Langfilmdebüt (und gleichzeitige Remake des hauseigenen Bag Man aus dem Jahr 2014) von Jonathan und Josh Baker, holt sich aktuell bestenfalls durchwachsene Kritiken ab. Der dazugehörige Soundtrack von Mogwai darf sich aber vollkommen zu Recht feiern lassen.
Selbst unter den wohlwollendsten Hardcore-Fans der Anhärschaften von Pete Yorn und Scarlett Johansson werden sich nur die wenigsten aktiv und häufiger an das 2009 erschienene Kollaborations-Album Break Up erinnern. Mit Apart kehren die beiden eine knappe Dekade später dennoch zum damals verarbeiteten Beziehungsdrama zurück.
Mit Fanservice zurück zur Relevanz: Morbid Angel machen auf ihrem ersten Studioalbum seit annähernd sechs Jahren verdammt viel richtig - einfach schon dadurch, dass Kingdoms Disdained kein zweites Illud Divinum Insanus geworden ist.
Melt-Banana spielen dank Numavi und Werk 02 praktisch vor der eigenen Haustür, dazu gibt's mit Baguette einen mehr als würdigen Support. Insofern: Noiserock-Pflichttermin im Forum Stadtpark.
Also doch nicht "Not in This Lifetime...": Axl Rose, Slash und Duff McKagan zelebrieren mit ihren Erfüllungsgehilfen auch unter suboptimalen Bedingungen die wohl bestmögliche Rekonstruktion der Faszination Guns 'N Roses - irgendwo zwischen purer Nostalgie-Dienstleistung und nahezu perfektioniert aus der Zeit gerissenem Stadion-Hardrock-Spektakel.
Daryl Palumbo ist bekanntlich nicht der Schnellste, was das Zustandebringen von Alben angeht. Während sich also auch nach eineinhalb Dekaden (und den beiden grandiosen Kurzformaten Our Color Green sowie Coloring Book) weiterhin keine neue Glassjaw-Platte am Horizont abzeichnet, darf Living Arrangements da durchaus als Schnellschuss betrachtet werden - immerhin sind seit dem ersten Lebenszeichen von Color Film gerade einmal vier Jahre vergangen.
Wer dachte, dass Bob Dylan seine Vorliebe für das Schwelgen in herrlich altmodischen Klassikern aus dem Windschatten Frank Sinatras nach den beiden nostalgischen Rührstücken Shadows in the Night und Fallen Angels ausgelebt hätte, bekommt nun ein Drippelpack-Wärmekissen mit satten weiteren 30 Songs der selben Gangart um die Ohren wattiert.
Blind Worms, Pious Swine war das erste Album, das Omar Rodríguez-López nach seinem Umzug von Mexiko nach El Paso aufnahm, und eines der letzten vor der Gründung von Bosnian Rainbows. Das hört man den 37 versammelten Minuten durchaus an.