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Selbst als ausgewiesener Gegner von Danger Mouse kommt man nicht umher zuzugeben, dass Brian Burton offenbar genau der richtige Produzent für Wide Awake! ist. Zumindest ringt er Parquet Courts gefühltermaßen genau jenes Album ab, auf das man nach Light Up Gold kaum noch zu hoffen wagte.
Dove könnte praktisch kaum ein besseres Rückenwind-Momentum genießen: Erst 2017 erinnerten Courtney Barnett und Kurt Vile auf dem feinen Lotta Sea Lice mit einer Verneigung vor Untogether ziemlich brillant daran, welche unscheinbare Rohdiamanten Belly den 90ern geschenkt hatten, während spätestens die famose Breeders-Rückkehr All Nerve durchaus die Frage aufwarf, was Kim Deals alte Kumpanin Tanya Donelly derzeit so treibt.
Auf dem wunderbaren Away hat Will Sheff Okkervil River 2016 im übertragenen Sinn zu Grabe getragen, mit In the Rainbow Rain feiert er nun die Wiederauferstehung seiner Band anhand von zehn süffig-eingängigen Popsong in verspielter Variationsvielfalt.
Alternative Rock im Spannungsfeld aus Score-Kontemplation und Klavier-Wohlklang: Vierzehn Jahre haben Billy Howerdel und Maynard James Keenan benötigt, um mit Eat the Elephant ein (je nach Zählweise) viertes Studioalbum von A Perfect Circle aufzunehmen, das nahezu alle Erwartungshaltungen unterläuft.
Als würde ein Hybrid aus Nick Cave, Tom Smith und Ian Curtis mit Bariton-Grabesstimme zu einer Totenmesse sinieren, die zwischen den ambienten Dark Folk-Freiräumen der Swans, ätherischen Earth- Kammermusik-Suiten und Menuck-Postrock-Klangwelten treibt: JR Robinson erfindet Wrekmeister Harmonies mit The Alone Rush einmal mehr ein Stück weit neu.
Für ihre längst am besten über die Nostalgieschiene funktionierenden Songs wird mittlerweile kaum noch jemand euphorisch die Tanzfläche stürmen - dafür fehlt We Are Scientists 2018 alleine schon an der nötigen zackigen Energie und dem mitreißenden Enthusiasmus. Keith Murray und Chris Cain nehmen es mit Humor und machen auf Megaplex trotzdem zuverlässig weiter.
Es scheint fast so, als wäre The Sword für Used Future grundsätzlich der Sinn danach gestanden, die stilistischen Freiheiten von High Country (und seinem Zwilling Low Country) auf noch ungezwungener schweifende Art außerhalb ihres angestammten Korsetts fortzuführen, bevor man J.D. Cronise und Co. doch noch zu einigen kompromissbereiten Zugeständnissen überzeugen konnte. Schade.
Die elementaren Erkenntnisse des Abends: Joan Wasser ist nicht nur eine großartige Musikerin, sondern auch eine umwerfend amüsant mit dem Publikum interagierende Entertainerin; das Material von Damned Devotion bezaubert in der Live-Umsetzung noch einmal mehr, als nicht ohnedies bereits in der Studioversion; und Veranstaltungen nahtlos hinter einem Konzert anzusetzen, ist einfach eine Sünde.
Jack White liefert das adäquate Album zum penetranten Augenkrebs-Artwork: Boarding House Reach ist eine unausgegoren zerschossene Trip-Karambolage aus diffusen Songskizzen, die selten bis nie mit den von ihnen gehegten Ambitionen mithalten kann.
Vielleicht die einzigen beiden Punkte, auf die sich beinahe jeder Weezer-Fan einigen können: Zu Beginn war alles am besten - und nur wenige Bands polarisieren mit ihrem Output selbst bei der Basis derart kontinuierlich und konsequent, wie Rivers Cuomo, Patrick Wilson, Brian Bell und Scott Shriner es zu tun pflegen.








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