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Der zweite Frühling mit den Killers ließ auch die Sicherheit und das Selbstbewusstsein von Dave Keuning als Solo-Musiker wachsen. Das zeigt das (leider auch wenig schmeichelhaft verstanden können werdende, aber) adäquat betitelte A Mild Case of Everything.
Dagegen war You Won't Get What You Want fast schon Easy Listening: Daughters-Frontmann Alexis F. Marshall offenbart auf seinem Solodebüt House of Lull . House of When einen schwer verdaulichen Blick auf sein Seelenleben.
Konsequent auf das Cover-Business konzentriert covern die Cover-Experten von Thou diesmal…Thou: Die Grundfesten der Compilation Hightower sind sieben Neuaufnahmen alter Band-Favoriten.
Spektakulär unspektakulär, was Cassandra Jenkins auf ihrem Zweitwerk so alles zwischen Singer-Songwriter-Dasein, Sophisti-Ambient und kammermusikalischem Pop zaubert: An Overview on Phenomenal Nature kann wirken, als wäre es gar zu reibungslos als Easy Listening-Begleiter konzipiert, offenbart aber mit nonchalantem Suchtpotential Tiefgang.
Eine wundervolle kooperative Kombination: Marissa Nadler lässt sich für den Bandcamp Friday im April 2021 von Nicole Atkins zu einem Cover der 1959er-Hits Mr. Blue von den Fleeswoods verführen.
Das experimentelle Noise-Triumvirat Lee Buford (The Body) Kristin Hayter (Lingua Ignota) und Dylan Walker (Full of Hell) kuratiert unter dem Banner Sightless Pit mit Grave of a Dog elektronische Ambient-Clubmusik aus der Vorhölle für seine ganz eigene esoterische Folterkammer.
Markov Soroka benennt Slow (ebenso stimmig betitelt) in Drown um und macht mit Subaqueous im Grunde genommen hinter den Grenzen jener Untiefen weiter, in denen Unsleep vor sechs Jahren verschwunden ist.
Vielleicht auch durch den Erfolg des zweiten The Black Queen-Albums Infinite Games beflügelt hat Joshua Eustis den Mut gefunden, sein Stammprojekt Telefon Tel Aviv mit Dreams Are Not Enough nach knapp einem Jahrzehnt (Zwangs-)Pause zu reaktivieren.
Dass Will Oldham sein Bonnie 'Prince' Billy-Alias und jedwede Palace-Inkarnation ablegt, um erst zum zweiten mal in seiner Karriere (nach Joya von 1997) einen Langspieler direkt unter eigenem Namen zu veröffentlichen, macht hier absolut stimmig Sinn: Songs of Love and Horror ist eine an Intimität kaum zu überbietende Acoustic-Retrospektive des 48 Jähren.
Der Interims-Schnellschuss Pacific Daydream lässt sich letztendlich zwar besser verdauen als erwartet, erteilt jedoch ungeachtet dessen eine bittere Lektion: Ungeachtet des unlängst praktizierten Formhochs bleiben neue Weezer-Platten hinsichtlich ihrer qualitativen Schwankungsbreite also weiterhin ein unberechenbares Roulette.