Kurzkritiken

von am 1. Juli 2014 in Kurzreviews

Kurzkritiken

3 x 3 Reviews im Kompaktformat: Bird Eater – ‚Dead Mothers Make the Sun Set‘ | Cerebral Ballzy – ‚Jaded & Faded‘ | King Dude – ‚Fear‘ |  Klaxons – ‚Love Frequency‘ | The Pains of Being Pure at Heart – ‚Days of Abandon‘ | Sylvan Esso – ‚Sylvan Esso‘ | Trainwreck – ‚Old Departures, New Beginnings‘ | Trap Them – ‚Blissfucker‘ | Tune-Yards – ‚Nikki Nack‘ |

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Bird Eater - Dead Mothers Make the Sun SetBird Eater – ‚Dead Mothers Make the Sun Set‘

Kommt eine Metalkombo in ein staubiges Goldgräberdorf gebrettert…kein Start in einen halbgaren Scherz, sondern die Grundlage für das nach langer Funkstille überraschend um die Ecke biegende Debütalbum von Bird Eater. Hinter diesen verbergen sich nicht nur Musiker von Pilot This Plane Down und Day of Less, sondern mit Chris Clement, Anthony Lucero und Jon Parkin auch drei ehemalige Gaza-Kumpels – insgesamt geht die Band aus Utah wohl als arrivierte Supergroup durch. Während Lucero mit seiner Deathwish-Kapelle Cult Leader sich auf ‚Nothing for us Here‚ jedoch vor allem um potentielle Gaza-Erbverwaltung kümmert entfernen sich Bird Eater deutlicher von den Überresten der 2013 aufgelösten Band. Wohin die Reise geht ist bereits nach dem eröffnenden Doppel aus ‚Head Smashed in Buffalo Jump‚ und ‚You Don’t Belong Here‚ klar: wo Bird Eater zum ersten einen Earth-ähnlichen Country und atmosphärisch ausblutenen Doomsday-Western aufziehen knüppeln die gleich darauf knallhart in die Schneise, die Blastbeats und Highspeedriffattacken mitten in brutalen Austicker aus Metalcore, Math- und groovendem Death schlagen. Im weiteren Verlauf vom ‚Dead Mothers Make the Sun Set‚ werden die Übergänge im bipolaren Geflecht aus schonungslos rasender Katharsis und trügerischere Verschnaufpausen noch fliesender, flirrende Black Metal-Gitarren können plötzlich stoische Sludgeparts umarmen, schamamnenhafte Stammesgesänge platzen in die Wall of Death, Instrumente werden moshend zertrümmert und die Geister der Vergangenheit beschworen. Über allem thront dabei das Monstrum Parkin mit seinem infernalisch bellenden Gebrüll, gutturale Growlparts inklusive. Das beste: ‚Dead Mothers Make the Sun Set‚ wirkt dennoch zu keinen Zeitpunkt erzwungen oder seine Möglichkeiten strapazierend, sondern sogar um ein vielfaches homogener und natürlicher als viele Genrekollegen. Was für ein Brett, dieses praktisch aus dem Nichts kommendes Metal-Highlight 2014!

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Cerebral Ballzy - Jaded & FadedCerebral Ballzy – ‚Jaded & Faded‘

Während Cerebral Ballzy für ein Gros der Szene weiterhin als reine Hipster-Kombo abgestempelt ein rotes Tuch darstellen ist sich Cult Records-Vorstand und The Strokes-Boss Julian Casablancas bei seinen Label-Schützlingen sicher: „They are probably the coolest band in the world at the moment„. Nüchtern betrachtet liegt die Wahrheit wohl zwischen den Extremen: Cerebral Ballzy spielen ihren Hardcore immer noch so tief in den 80ern verankert wie sonst vielleicht aktuell nur Off! auf ‚Wasted Years‚, nicht unbedingt weil sie es aus einem tiefsten inneren Bedürftnis heraus müssen, sondern weil sie es einfach können, und verarbeiten dabei ein weiteres Mal ausnamslos Erfahrungen mit Parties, Pizza und etwaigem Geschlechtsverkehr – man muss eben damit klarkommen dass Cerebral Ballzy in erster Linie ganz unkompliziert darauf aus sind Stimmung zu verbreiten, nicht die Welt zu verändern. Dabei hat sich seit dem selbstbetitelten Debüt von 2011 jedoch einiges getan: die Allianz mit Casablancas hat auf Songs wie ‚Another Day‚ oder ‚Lonely is America‚ Spuren hinterlassen was die Melodieführungen angeht, nach dem Hit-or-Miss Prinzip haut die Band dazu mit Krachern ala ‚Fake I.D.‚ oder ‚Downtown‚ zwischen einige weniger erinnerungswüdige Standards absolute Ohrwurmkiller. Mögen Cerebral Ballzy auch weniger druckvoll brettern als bisher – catchier waren die Brooklyner noch nie. Seinen Anteil daran wird auch Produzent Dave Sitek gehabt haben, der den versifften Jungspunden einiuge vortreffliche Studiotricks rund um Halleffekte und Dynamikspielereien eingeredet hat – auf Tricks wie den  etwas zu ausführlich bedienten Griff zum Ganghebel hätte man hingegen nicht unbedingt bei jeder Gelegenheit hören müssen. Wie hipster-affin und gekünstelt das alles letztendlich ist sei dahingestellt – man muss diese 27 Minuten gar nicht unbedingt auf emotionaler Ebene fühlen können um dennoch seinen Spaß daran zu haben.

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King Dude - FearKing Dude – ‚Fear‘

Dass der King Dude TJ Cowgill ein Freund der zwilichtigen Stimmung, der Finsternis und des beklemmenden Horrorkabinetts ist weiß man nicht erst seit den gemeinsamen Kooperation mit Chelsea Wolfe, sondern vor allem Dank ‚Burning Daylight‚, das eben immer dann am besten war, wenn es den scheppernden Neo-Folk des ehemaligen Black Metal Sängers auf den Friedhof oder in die Nähe von Tom Waits zerrte. Auf ‚Fear‚ klatscht King Dude nun also eine räudiges Sado-Maso-Artworkt – und führt damit doch auf die falsche Fährte. Ziemlich oft lüftet er den Sound gehörig durch, zupft ‚Maria‚ optimistisch vor einem weichen Synthiebett und anschmiegsamen Streichern, setzt immer wieder auf flotte, regelrecht beschwingte Uptempo-Songs, die gefällig den direkten Weg ins Ohr suchen und das Gemisch aus Americana, Blues, Rockabilly und Country immer noch stimmig verschmelzen. Da sich am grundlegenden Problem – Cowgill ist nicht der begnadetste Songwriter und muss sich deswegen auf seine Stimme und das eigentliche Trumpfass (die Atmosphärearbeit) verlassen, weil etwa Stücke wie ‚Cloven Hooves (Of Fear)‚ und ‚Cloven Hooves (Of Fear)‚ praktisch kaum unterschiedliche Ideen variieren – nichts geändert hat driftet der King Dude so allerdings oft am Rand von verhältnismäßig gut gelaunten, kompositorisch extrem einfach gestrickten (College-)Rock-Miniaturen und der Beliebigkeit entlang. Vermeintliche Rückschritte wie der rostig am Lagerfeuer siechende Muntermacher ‚Bloody Mirror‚, das stampfende ‚Bottomless Pit‚, das erhaben ausgebreitete ‚Never Run‚ oder das dramatisch Richtung Höllenschlund pulsierende ‚Fear is All You Know‚ unterhalten zwar unkompliziert und gefällig. Selbst hier gelingt es Cowgill jedoch nicht die abgründige und unbehagliche Stimmung zu erzeugen die man sich vom King Dude erwarten konnte: die Songs als gefährlicher zu maskieren als sie es tatsächlich sind erzeugt eine ambivalente Schieflage ohne Sogwirkung. Wieviel stärker dieses Album hätte werden können (und müssen) führt dann aber vor allem das überragende abschließende Doppel aus dem majestätischen ‚Empty House‚ und der umarmenden Schönheit ‚Watching over You‚ vor. So aber ist ‚Fear‚ in erster Linie das, was es wohl am wenigsten sein möchte: nett.

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Klaxons - Love FrequencyKlaxons – ‚Love Frequency

2007 diktieren die Klaxons der Welt mit einer Wagenladung an massiven Hits erfolgreich dass New-Rave der heißeste Trend der Stunde ist. 2010 später versuchten sich die Londoner von diesem Stigma zu lösen – was auf einem (auch durch Plattenfirmenprozesse beeinträchtigten) durchwachsenen Album trotz einiger weniger guter Songs abseits der Insel kaum mehr jemanden interessierte. 4 Jahre später wird sich daran kaum etwas ändern, weil die plakativ kalkulierende Band jedwede Seele gegen eine wenig nachhaltige, plumpe Ohrwurm-Brechstange zurück in die Indie-Charts abseits der immer erhalten gebliebenen NME-Herzen getauscht hat. ‚New Reality‚ hofiert zaghaft M83-Synthies, ‚There is No Other Time‚ könnte mit seinem wummernden Bass von jeder x-beliebigen Plastikpopband stammen, ‚Show me a Miracle‚ prostituiert R&B-Elemente und der Titelsong mit billigen Keyboardeffekten ‚Summer Jam‚. ‚Out of the Dark‚ ist eine eindimensional funkelnde Disco die wie alles hier eine gefühlte Ewigkeit dauert, ‚Children of the Sun‚ umarmt eine MGMT-Psychedelik zum Oompa Loompa-Rave, kann die Spannung bis zu seinem maschinellen Finale zwar nicht hochhalten, groovt dort aber nochmal plausibel. ‚Rhythm of Life‚ verneigte sich vor der Verve-Comebacksingle ‚Love is Noise‚, während ‚Invisible Forces‚ nach der B-Seite einer 90er-Jahre Madchester Band aus der dritten Reihe drönt. Das mag nach reichlich Abwechslung klingen, findet jedoch seinen roten Faden in den plumpen Texten, kraftlosen Melodien und der schieren Langeweile, die die derart kalkuliert auf Funktionalität getrimmte Partystimmung von ‚Love Frequency‚ verströmt. Selbst dem schillernden Instrumental ‚Liquid Light‚ und dem friedlich polternden ‚The Dreamers‚ will keine restlos versöhnliche Geste gelingen: selbst die Singles funktionieren nur noch bemüht und aufgesetzt, die Luft ist raus, das beste Pulver verschossen.

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The Pains of Being Pure at Heart - Days of AbandonThe Pains of Being Pure at Heart – ‚Days of Abandon

Der Hang zur konfrontationslosen Harmoniesucht und weichgezeichneter Harmlosigkeit war bereits auf ‚Belong‚, dem zweiten Album der mittlerweile unter Alleinherrschaft von Kip Berman C86/Twee-Popband The Pains of Being Pure at Heart deutlich ausgeprägter als noch auf dem selbstbetitelten, tollen 2009er Debütalbum. ‚Days of Abandon‚ geht nun noch einen Schritt weiter: Die wie immer enorm eingängigen Melodien plätschern butterweich, die Gitarren plinken Richtung The Smith, die Wave-Synthies schillern tiefenlos zu The Cure und auch das Drumset ist noch aus den 80ern wattiert. Die Atmosphäre ist unschuldig und süß, schunkelnder Kuschelsex, dessen eindeutigste Geste es ist Songs ‚Masokissed‚ zu nennen und davor „I never stoped missing you“ zu jauchzen. Das kann man nun in kleinen Dosen als unaufdringlich schön empfinden, vor allem am Stück gehört aber als geradezu penetrant anschmiegsame Galligkeit hören, die sich aalglatt durch die Gehörgänge windet und so verdammt unverbindlich, abgeschliffen und kantenlos wirkt, dass es einen auf die Palme treiben kann. Eine wirklich hübsche Langeweile.

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Sylvan Esso - Sylvan EssoSylvan Esso – ‚Sylvan Esso‘

Sylvan Esso gehören zu jenen Gemeinschaften, die sich selbst vor allem durch ihre Nähe zu artverwandten Bands positionieren – im konkreten Fall zwischen den Stühlen auf denen anschmiegsam brutzelnde Elektronik und Neo-Folk getränkten Pop, ganz so wie es die Origin-Story rund um die Remix-Arbeit die Megafaun-Mann Nicholas Sanborn am hier vertretenen ‚Play it Right‚ von Mountain Man-Drittel Amelia Meath vorgab. Nun kommen einem also während der 39 Minuten diesers Debütalbums etwa zu gleichen Teilen mal Leslie Feist, entspannte Yeasayer oder unaufgeregte Purity Ring in den Sinn. Meath’s Stimme gleitet dazu über sanfte Konstruktionen aus verschrobenen Beats, Loops und lose gestrickten Grenzen. ‚Sylvan Esso‚ ist eine verspielte Platte geworden, kunstvoll ohne verkopft zu wirken, die es phasenweise gleich weit auf die Tanzfläche haben wird wir sie an gemütlichen Sonntagen durch die dösende Gehörgänge streunen wird. Gerade dass das Duo die Zügel angenehm locker lässt kann man freilich auch bemängeln: so unaufdringlich, entspannt und elegant die Stimmung stets gelingt nehmen Sylvan Esso bei Songs wie dem clubbigen ‚H.S.K.T.‚ weniger zwingende Ausflüge in Kauf und scheitern wenn überhaupt ausnahmslos an der Fallhöhe, die Songs wie das ätherische pulsierende ‚Hey Mami‚, der eingängig heulende Hit ‚Wolf‚ oder das wunderbar verträumt treibende Highlight ‚Coffee‚ (keine Sommercompilation sollte 2014 ohne dieses auskommen müssen) heraufbeschwören. Nicht dass Meath und Sanborn  einen Ausfall auf ihrem Debüt zu verzeichnen hätten – über vereinzelte Strecken hinterlässt ‚Sylvan Esso‚ trotz einer wohligen Umarmung während des Konsums keine solch markant anhaltenden Eindrücke.

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Trainwreck - Old Departures, New BeginningsTrainwreck – ‚Old Departures, New Beginnings

Keine Frage: Trainwreckverstehen es ihren Hardcore zielgenau zwischen die chaotischen Austicker von Converge, die cleanen melodischen Rückzugspunkte von Touchè Amorè und die brachialeren Momente von Jungbluth zu zirkeln. Die Drums rasen, wo die Gitarren auf der einen Seite kristallin schimmern kratzen sie auf der anderen Seite den Lack ab, man explodiert zu gleichen Teilen im emotionalen Wirkungskreis von Screamo und Punk. Vor allem aber erweisen sich die Deutschen auf ‚Old Departures, New Beginnings‚ als absolute Meister der Dynamik: justament wenn der Tornado zu übermannent zu werden droht schieben sie die nötigen Verschnaufpausen (‚Instrumental I‘ und vor allem das nachdenkliche ‚Instrumental II‚) durch den Türspalt um danach noch eindringlicher unter die Haut zu arbeiten, verneigen sich in ‚Apnea‚ vor den weitläufigen Epen von Envy oder provozieren wie für ‚Regardless‚ eine regelrechte Hymnik ohne den wildgewordenen Radaulevel runterschrauben zu müssen. Zuckerbrot und Peitsche also, im wahrsten Sinne: ‚Old Departures, New Beginnings‚ intensiviert seine aggressive Härte durch Momente unkaschierter Schönheit, ist ein mitreißendes Wechselbad aus schierer Verzweiflung und keimender Hoffnung. Das funktioniert 35 Minuten vor allem als fein nuanciertes, durchschlagskräftiges und rundes Ganzes. In jeder Hinsicht: beim wunderbaren Prägedruck-Artwork hat man auch seitens This Charming Man Records wieder makellose Arbeit – und ein haptisches Vergnügen – geliefert.

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Trap Them - BlissfuckerTrap Them – ‚Blissfucker‘

Trap Them ruhen sich nicht auf den Loorbeeren des drei Jahre alten ‚Darker Handcraft‚ aus, nehmen mit dem großartig betitelten ‚Blissfucker‚ allerdings vor allem ein Album auf, das als exemplarisch für jene Formalhaftigkeit zu sehen ist, die sich in den letzten Jahren immer wieder bei (vor allem Deathwish-nahen) Hardcorebands feststellen lässt. (Im Geiste darf man zumindest ungehört schon vorab die Punkte Schwarzweiß-Cover und Kurt Balou-Produktion abhaken, ein hektisch geschnittenes Video das im Wald spielt wird eventuell ja noch nachgereicht.) Danach beginnt das vierte Album der Amerikaner nach verschlepptem Beginn mit ‚Salted Crypts‚ ungefähr dort wo Converge mit ‚Axe to Fall‚ mal eben die Konkurrenz zerlegt haben und wütet in weiterer Folge in den Ruinen von Trash Talk’s ‚Eyes and Nines‚: tackernder Grindcore und aggressiv rasender Metal mit bestalischem Crust-Anstrich unter der Schirmherrschaft von ausgekotztem Hardcore geben den Ton an, dunkle Doom-Momente dürfen ebenso aufblitzen wie Doublebass-Kloppereien und vereinzelt angestachelte Gitarrenmelodien wie in ‚Gift and Gift Unsteady‚. Zum Ende hin werden die Songs länger, der Druck dichter, die Band immer deutlicher am Sludge interessiert. Wo man Trap Them zugutehalten muss dass sie ihre rasiermesserscharfen Hassbomben selbst auf dem besseren ‚Darker Handcraft‚ in kein solch rund strukturiertes Album gegossen haben fällt es schwer über die volle Distanz der zu langen 47 Minuten bei der Stange zu bleiben: ‚Blissfucker‚ bietet kaum Szenarien, die man (zumindest verdammt ähnlich) nicht bereits bei unzähligen gleichgesinnten Bands gehört hat. Hängen bleibt im Wirbelsturm aus Genre-erprobten Riffs und Katharsis-Gebrüll wenig. In den Richtigen Momenten ein Ersatzfeuerwerk, daneben aber vor allem solide Standardware.

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Tune-Yards - Nikki NackTune-Yards – ‚Nikki Nack‘

Die kosmopolitische tUnE-yArDs Chefin Merrill Garbus ist in den drei Jahren seit ‚WHOKILL‚ wieder weit gereist, hat zwischen New England und Haiti globale Inspirationen und sogar die Zeit für Folklore-Crash-Kurse gefunden, vor allem aber ist sie dem Reiz erlegen ihrem seit jeher überbordenden Ideenreichtum für ‚Nikki Nack‚ auch eine Fusion an elektronischen Spielereien und Synthieelementen zu geben. Als würden die Kompositionen Garbus‘ nicht schon genug Purzelbäume quer durch den Gemüsegarten aus hibbeligem Afrobeat, gegen den Strich frisierten Indie, karibischer Weltmusik und strampelndem Experimentalpop schlagen schraubt die 35 jährige nun in kindlichem Übermut auch noch skizzenhafte Drum’n’Bass-Momente an Stammesgesänge oder zaghafte Beats an überdrehte Disco-Ahnungen. So treibt Garbus die Trademarks ihrer Band an die Spitze: supereingängige Melodiemomente tauchen unvermittelt am Horizont auf nur um binnen Sekunden wieder eine allzu forcierte arty Kunstfertigkeit zu kippen, ganz so als würden Dirty Projectors-Songs etwas zu kopflos in alle Richtungen gleichzeitig ausufern oder Vampire Weekend in hyperaktiver Unstrukturiertheit übermutig fünf Songs in einen kippen. „The illness is my mind“ singt Garbus folgerichtig und freut sich diebisch über das herrliche Durcheinander. Darin liegt freilich auch wieder der fordernde Reiz von ‚Nikki Nack‚. Dennoch: gerade während Songs wie ‚Look Around‚ oder ‚Wait for a Minute‚, die weniger überfrachtet die Dinge zurückfahren, zeigt sich dass weniger in einer bisweilen vor allem anstrengenden Kreativitätsexplosion oft auch mehr gewesen wäre.

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