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"A sequel or continuation down the path that began with A Crow Looked At Me": Die Welt des Phil Elverum dreht sich immer noch ausnahmslos um den Tod seiner Frau Geneviève Castrée, jedoch hat sich der Fokus für den anhaltenden Verarbeitungsprozess auf Now Only merklich erweitert.
Jack White liefert das adäquate Album zum penetranten Augenkrebs-Artwork: Boarding House Reach ist eine unausgegoren zerschossene Trip-Karambolage aus diffusen Songskizzen, die selten bis nie mit den von ihnen gehegten Ambitionen mithalten kann.
Auch wenn das transportierte Gemeinschaftsgefühl hinter New Material zwischen den Zeilen gestiegen sein mag, die Dark Wave-Sequenzen in ihrem Postpunk nunmehr noch dunkler als bisher schon funkeln und die Kanadier zudem definitiv Pornography als Stimmungsmusik gehört haben, macht das Zweitwerk von Preoccupations praktisch nahtlos beim selbstbetitelten 2016er-Debüt weiter. Weiterhin ist insofern kaum jemand schnörkelloser darin, seine Alben adäquat zu betiteln.
Wen bereits die beiden Pixies-Comebackwerke Indie Cindy und Head Carrier in (mal mehr, mal weniger euphorischen) Freudentaumel versetzen, der dürfte das erste Breeders-Album seit einer Dekade als kleine Offenbarung empfinden. Alle anderen können sich hoffentlich darauf einigen, dass All Nerve zumindest das wohl beste ist, was dem Indierock seit langer Zeit passiert ist.
The Fratellis haben längst alles gesagt, machen aber unbeirrbar auch ohne Relevanz weiter: In Your Own Sweet Time wird das unermüdliche Stammpublikum der zwanghaften Unterhaltungskünstler aus Schottland wohl freuen, abseits davon aber selbst hartgesottene Indie-Stadionrock-Fans nicht weiter kratzen. Selbst ein Mehr an produktionstechnischem Klimbim kann die dünne Substanz des Songwritings hier schließlich nicht mehr aufwiegen.
Näher ran an ein sechstes Studioalbum der Strokes wird man gefühltermaßen bis auf weiteres wohl nicht kommen, doch Albert Hammond Jr. muss sich mit Francis Trouble auch (ein weiteres Mal) gar nicht unbedingt eklatant vom Sound seiner Stammband - oder seiner bisherigen drei Soloalben - emanzipieren: Zehn smarte Indierock-Ohrwürmer erweitern die Diskografie des 37 Jährigen überraschungsarm, aber enorm zuverlässig.
Swarrrm wagen mit Beginning to Break (alias こわれはじめる) die Probe aufs Exempel: Wieviel eigenwillige Nonkonformität und ungenierten Pop kann brutaler Grindcore auf halbem Weg zum Screamo ertragen, ohne über das Ziel hinauszuschießen?
Anfang Oktober 2017 haben Jungbluth nach den grandiosen Sprengladungen Part Ache (2013) und Lovecult (2015) einen Schlußstrich gezogen, dabei aber gleich eine Zukunft unter neuem Namen in Aussicht gestellt. Das selbstbetitelte Mini-Album von Criminal Body klärt nun unmittelbar, warum diese Zäsur notwendig war.
Patrick Stickles hat sich mit dem so ergiebig erschlagenden The Most Lamentable Tragedy offenbar zumindest vorerst ausgetobt. Für A Productive Cough schraubt er den angepissten Punk-Gehalt seiner Songs jedenfalls deutlich zurück und lebt seine zynischen Nihilismus vornehmlich in einem getragenen Kneipenrock aus, der die Ausbrüche in seinem balladesken Wesens nur noch unterschwellig andeutet.
Eineinhalb Dekaden sind seit dem zweiten - unter dem zwangsweise angeschafften Interims-Banner Give Up the Ghost veröffentlichten - Album der Bostoner Hardcore-Institution American Nightmare vergangen. Und immerhin sechs Jahre seit der Reunion unter dem ursprünglichen Namen. Das selbstbetitelte Drittwerk von Wesley Eisold und Co. hat es vielleicht auch deswegen eine Spur zu eilig.